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Ken Follett ist ein wahrhaft großes Werk gelungen. Gekonnt erzählt er von mehreren Familien und einer Vielzahl von Personen über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren. Angesiedelt ist die Geschichte im englischen Erbfolgekrieg, doch dies ist bloß der historische Rahmen. Viel eher geht es um die Geschichte von wesentlich kleineren Leuten die nicht minder spannend und von Intrigen durchzogen ist. Der Bürgerkrieg bereitet den Boden für große Rücksichtslosigkeit genauso wie für großherzige Taten. Mit einer Vielzahl von Protagonisten und einer nicht minderen Zahl von Antagonisten erzählt Follett eine Geschichte mit sehr vielen Ebenen aber doch immer klaren Handlungssträngen. Den Kern der Geschichte bildet das Kloster Kingsbridge - mitsamt der zugehörigen Stadt - in dem eine große Kathedrale entstehen soll.
Sehr stark lebt das Buch von seinen großartigen Bildern und noch mehr Stärke gewinnt es durch die hervorragende Sprache. Letztlich ist man über weite Strecken gefesselt und dies gelingt nicht sehr leicht bei einem Buch dieses Umfanges. Schließlich muss man sich vor Augen halten, dass man es mit rd. 1150 Seiten zu tun hat die recht klein bedruckt sind.
Leider muss man aber auch auf einige Schwächen des Werkes aufmerksam machen. So sind doch einige der Figuren nicht wirklich Kinder ihrer Zeit, die Gedanken des großteils der Figuren scheinen eher einer Zeit entnommen zu sein die 700 Jahre nach dieser Geschichte angebrochen ist. Manchmal vergreift sich Follett in der Sprache und erlaubt sich sprachliche Anachronismen. Die Figuren sind zwar recht klar gezeichnet, aber irgendwie fehlt es doch an wirklichem Tiefgang und die Entwicklung der Persönlichkeiten scheint großteils gänzlich zu fehlen - dass einige Personen nach dem vollständigen Zusammenbruch ihres Weltbildes und Lebenszieles geläutert sind, ist als Persönlichkeitsentwicklung dann doch etwas zu wenig. Eine letzte Schwäche sah ich noch in den häufigen Wiederholungen von bereits geschilderten Episoden. Wenngleich es immer nur Kurzzusammenfassungen sind, so waren diese doch unnötig.
Wenn man diese Liste der Schwächen liest, fragt man sich warum das Buch dann von mir vier Sterne erhält. Nun das ist ganz schwer zu begründen. Irgendwie hat es das Buch trotz all dieser Schwachstellen geschafft mich über weite Strecken zu fesseln. Wesentlich war dafür wahrscheinlich einerseits die gute sprachliche Fassung aber noch wichtiger ist bestimmt, dass Follett einfach ein ganz großartiger Erzähler ist. Die Geschichte hat trotz ihres Umfanges nur wenige Längen und wird somit zu einem wahren Lesevergnügen, dem man schon mal den einen oder anderen Schwachpunkt verzeiht. Daher gibt es eindeutig eine klare Empfehlung für dieses Buch.
Graphic: Ableism, Adult/minor relationship, Alcoholism, Animal cruelty, Animal death, Bullying, Child abuse, Child death, Cursing, Death, Domestic abuse, Emotional abuse, Genocide, Gore, Infertility, Infidelity, Miscarriage, Misogyny, Pedophilia, Physical abuse, Racism, Rape, Sexism, Sexual assault, Sexual content, Sexual violence, Slavery, Torture, Toxic relationship, Violence, Xenophobia, Blood, Vomit, Antisemitism, Islamophobia, Kidnapping, Grief, Religious bigotry, Death of parent, Murder, Pregnancy, Fire/Fire injury, Alcohol, Sexual harassment, War, Injury/Injury detail, Classism
Graphic: Rape, Violence, Murder, War
Moderate: Domestic abuse, Blood