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dark
reflective
sad
tense
slow-paced
Plot or Character Driven:
Character
dark
mysterious
tense
fast-paced
Plot or Character Driven:
Plot
dark
informative
mysterious
reflective
tense
medium-paced
Plot or Character Driven:
Character
Loveable characters:
Complicated
*Shortlist deutscher Buchpreis 2024*
Endlich eine junge Erzählstimme die der Gegenwartsliteratur einen frischen, ultra authentischen Anstrich verpasst und sich mir nicht die Fußnägel hochrollen lässt.
Das Buch macht Spaß. Es liest sich rasant weg.
Thielemann schreibt einen regionalen Roman, der einen gewissen Schlag Mensch aus Niedersachsen bespielt, mit all dem Lokalkolorit und der dazugehörigen Mundart. Ich habe selten so gut gelungene, natürliche Dialoge gelesen.
Ein organischer Text, voller Leben.
Sehr gut gelingt das Pacing und der Wechsel zwischen den Szenen, die in einem Guss ineinanderfließen und harmonisch abgeschmeckt sind, ohne einer Zutat einen unangenehmen Überhang zu verleihen. Die gesellschaftspolitische Debatte um den Wolf, ob dieser zum Abschuss frei gegeben werden sollte, das Gefühl von der Politik allein gelassen zu werden, das Rumoren der völkischen Gesinnung und ein NDR Doku Team verschnüren den formalen Realismus des Buches.
Eine mystisch, gruselige Komponente durchbricht diese Form hier und da.
Dennoch kann ich ihm keine Bestbewertung geben. Ich habe während des Lesens immer wieder betont, dass ich es kompositorisch sehr gelungen finde. Das muss ich leider relativieren. Die ersten und letzten Seiten lesen sich wie aus der Schreibschule. Hier bricht er sprachlich mit der grundsätzlichen Gestaltung und versucht sich an einer seltsamen bedeutungsschwangeren Metaphorik, die ich unpassend finde.
Das Ende stellt keinen zusätzlichen Kniff oder Aspekt heraus. Es steuert das gesamte letzte Drittel auf diesen Konflikt und dessen Aussprechen zu. Auch bleiben sämtliche andere Stränge einfach ungeklärt im Raum hängen.
Die gesundheitlichen Probleme des Vaters, die eine Menge Raum einnehmen, bleiben unbearbeitet. Die demente Oma im Pflegeheim dient lediglich als Schnittstelle für die Erkenntnisse der Auflösung. Sie selber bleibt angerissen und historisch schwer beladen stehen.
Der aktuelle völkische Aspekt und die Figur Röder kommen später nicht mehr vor. Ein kurzen Grollen, das wars. Das NDR Team und seine Reportage, führt zu nichts.
Mit Beenden des Buches bekommen all die wirklich gut gesetzten Teilstücke keine endgültige Bestimmung. Im Grunde ging es im Buch um eine Vergangenheitsaufarbeitung, ein ans Licht holen. Das drum herum ist zwar gut geschrieben, auch sprachlich einnehmend gestaltet, kommt aber nicht mehr zusammen. Anstatt ein Thema grabend und in die Tiefe gehend zu beleuchten, zerfällt das Buch in ein oberflächliches Sammelsurium an schwerwiegenden Punkten, denen er nicht ansatzweise gerecht werden kann.
Zudem kommt es über den Realismus, des Abbildens des Lebens, nicht hinaus. Die Mystik dient als Mittler, Jannes auf eine Vergangenheit aufmerksam zu machen, über die geschwiegen wird. Als Treiber des Prozesses, aber leider nicht um die symbolische Ordnung zu durchbrechen.
So gern ich das Buch gelesen habe, so wenig hinterlässt es.
Endlich eine junge Erzählstimme die der Gegenwartsliteratur einen frischen, ultra authentischen Anstrich verpasst und sich mir nicht die Fußnägel hochrollen lässt.
Das Buch macht Spaß. Es liest sich rasant weg.
Thielemann schreibt einen regionalen Roman, der einen gewissen Schlag Mensch aus Niedersachsen bespielt, mit all dem Lokalkolorit und der dazugehörigen Mundart. Ich habe selten so gut gelungene, natürliche Dialoge gelesen.
Ein organischer Text, voller Leben.
Sehr gut gelingt das Pacing und der Wechsel zwischen den Szenen, die in einem Guss ineinanderfließen und harmonisch abgeschmeckt sind, ohne einer Zutat einen unangenehmen Überhang zu verleihen. Die gesellschaftspolitische Debatte um den Wolf, ob dieser zum Abschuss frei gegeben werden sollte, das Gefühl von der Politik allein gelassen zu werden, das Rumoren der völkischen Gesinnung und ein NDR Doku Team verschnüren den formalen Realismus des Buches.
Eine mystisch, gruselige Komponente durchbricht diese Form hier und da.
Dennoch kann ich ihm keine Bestbewertung geben. Ich habe während des Lesens immer wieder betont, dass ich es kompositorisch sehr gelungen finde. Das muss ich leider relativieren. Die ersten und letzten Seiten lesen sich wie aus der Schreibschule. Hier bricht er sprachlich mit der grundsätzlichen Gestaltung und versucht sich an einer seltsamen bedeutungsschwangeren Metaphorik, die ich unpassend finde.
Das Ende stellt keinen zusätzlichen Kniff oder Aspekt heraus. Es steuert das gesamte letzte Drittel auf diesen Konflikt und dessen Aussprechen zu. Auch bleiben sämtliche andere Stränge einfach ungeklärt im Raum hängen.
Die gesundheitlichen Probleme des Vaters, die eine Menge Raum einnehmen, bleiben unbearbeitet. Die demente Oma im Pflegeheim dient lediglich als Schnittstelle für die Erkenntnisse der Auflösung. Sie selber bleibt angerissen und historisch schwer beladen stehen.
Der aktuelle völkische Aspekt und die Figur Röder kommen später nicht mehr vor. Ein kurzen Grollen, das wars. Das NDR Team und seine Reportage, führt zu nichts.
Mit Beenden des Buches bekommen all die wirklich gut gesetzten Teilstücke keine endgültige Bestimmung. Im Grunde ging es im Buch um eine Vergangenheitsaufarbeitung, ein ans Licht holen. Das drum herum ist zwar gut geschrieben, auch sprachlich einnehmend gestaltet, kommt aber nicht mehr zusammen. Anstatt ein Thema grabend und in die Tiefe gehend zu beleuchten, zerfällt das Buch in ein oberflächliches Sammelsurium an schwerwiegenden Punkten, denen er nicht ansatzweise gerecht werden kann.
Zudem kommt es über den Realismus, des Abbildens des Lebens, nicht hinaus. Die Mystik dient als Mittler, Jannes auf eine Vergangenheit aufmerksam zu machen, über die geschwiegen wird. Als Treiber des Prozesses, aber leider nicht um die symbolische Ordnung zu durchbrechen.
So gern ich das Buch gelesen habe, so wenig hinterlässt es.
dark
informative
mysterious
reflective
medium-paced
Plot or Character Driven:
A mix
Strong character development:
Yes
Loveable characters:
Yes
Diverse cast of characters:
Yes
Flaws of characters a main focus:
No
dark
informative
reflective
tense
medium-paced
Plot or Character Driven:
A mix
dark
reflective
tense
medium-paced
Plot or Character Driven:
Character
challenging
mysterious
reflective
tense
slow-paced
Plot or Character Driven:
A mix
Strong character development:
Yes
Loveable characters:
Yes
Diverse cast of characters:
No
Flaws of characters a main focus:
Yes
dark
emotional
mysterious
reflective
tense
slow-paced
Plot or Character Driven:
A mix
Strong character development:
No
Loveable characters:
Complicated
Diverse cast of characters:
No
Flaws of characters a main focus:
No
Ich bin noch ein bisschen verwirrt von dem Buch. Man kann es gesellschaftskritisch betrachten, wenn man den Wolf als Metapher oder symbolisch sieht. Aber ich werde noch nicht richtig schlau daraus.
Es ist aber definitiv ein gutes, offensichtlich aufwühlendes Buch.
Es ist aber definitiv ein gutes, offensichtlich aufwühlendes Buch.