Reviews with content warning for Sexual content - Blutbuch

Hêtre pourpre m'a dit de faire mon coming-out à ma grand-mère puis a passé le reste de ses pages à me faire passer un très mauvais moment. J'ai pas pu arrêter de le lire.

Toutes les dix pages, un paragraphe exprimait tout ce que j'avais besoin de lire et justifiait le reste de ma lecture.

Le mélange des langues (avec une traduction absolument phénoménale de Rose Labourie) reflétait ce qui se passe dans mon cerveau.

Et accessoirement ma lecture tombe pile au moment où je veux me remettre à l'allemand, une délicieuse coïncidence.

Content Warnings

lieblingslibri's review

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challenging dark informative reflective slow-paced

Plot- or character-driven? Character
Strong character development? Yes
Loveable characters? It's complicated
Diverse cast of characters? Yes
Flaws of characters a main focus? It's complicated

4.25

Wie ist das, als Kind festzustellen, dass man nicht für immer einfach nur Kind bleiben kann, sondern sich irgendwann für ein Geschlecht entscheiden muss, also Mann oder Frau? Seine Identität in Abgrenzung von und Annäherung an Mutter und Großmutter zu finden versucht, sich keinem Geschlecht so ganz zugehörig empfindet und sich als Jugendliche*r trotzdem in die Schublade "schwul" stecken lässt, selbst steckt, einfach, um für Andere Sinn zu ergeben?

Diesen Fragen geht Kim de L'Horizon in 'Blutbuch' nach. Das Ergebnis ist nicht immer angenehm zu lesen – was es wahrscheinlich auch nicht sein soll –, steckt voller sprachlicher Gewalt und offenbart eine meisterhafte Verstrickung von Themen und Wörtern. Körperlichkeit, familiäre Traumata, Identitäten und Sprache(n) werden da verhandelt, und dann ist da noch die Blutbuche, dieser magische Baum, der sich durch das ganze Buch zieht, die Grossmeer, also Großmère, also Grußmutter, und ihre früh verstorbene Schwester, nach der sie benannt wurde. Ergreifend schreibt De l'Horizon von Verwebungen und Versuchen von Ausbrüchen. Und auch wenn ich das Buch weiterempfehlen würde, die Auszeichnung mit dem Deutschen Buchpreis letztes Jahr sowas von absolut nachvollziehen kann, so muss ich doch warnend darauf hinweisen: Manche Szenen muss man echt aushalten können. Nichtsdestotrotz ist 'Blutbuch' ein immens wichtiges Buch über die Queerness von Menschen und auch von Sprache; ein berührender Text über Identität und Familie und wie wir mit den vorangegangenen Generationen unwiederbringlich verwoben sind, weil wir aus diesen kommen, und wie wir uns zugleich von diesen lösen müssen. Kim de l'Horizon macht das über die Sprache, über Briefe, und schreibt sich so langsam von seiner Meer und Grossmeer, seiner Mutter und Großmutter, los. Und kommt ihnen dadurch erst nahe. Das Thema Geschlecht ist immer präsent, doch würde ich als eigentliches Hauptthema Identität nennen, und so konnte ich als cis-Frau unglaublich viel mitnehmen, das auch mich persönlich in meinem Leben beschäftigt. Große Leseempfehlung also.

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Blutbuch by Kim de l'Horizon

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