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The Watchmaker of Filigree Street by Natasha Pulley

1 review

andrea_95's review against another edition

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adventurous emotional mysterious slow-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.25

Obwohl der Anfang führ mich etwas schleppend ging, hat sich dieses Buch, gerade in den letzten beiden Teilen, wirklich als totaler Glücksgriff herausgestellt. Die Charaktere haben es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen, die Story hat sich extrem interessant entwickelt und den letzten Teil des Buches habe ich dann richtig verschlungen.

Thaniel war zu Anfang ein seltsamer Hauptcharakter, bei dem es gedauert hat, bis ich mit ihm warm geworden bin. Wo er mir anfangs recht farblos vorkam, entpuppte er sich dann doch als wundervoller Charakter, der nur ein wenig Zeit brauchte, um sich richtig zu entfalten, was, rückblickend gesehen, auch sehr gut zur Story passte. Als er bei Mori einzieht, fängt die Entwicklung seines Charakters erst richtig an und die Faszination, die Thaniel Mori gegenüber empfindet, springt auf den Leser über. Als Thaniel dann Grace kennen lernt, die sich gezwungen sieht zu heiraten, um weiter der wissenschaftlichen Forschung weiter gehen zu können, wird es dann auch richtig spannend.

Thaniel's Beziehung zu Grace entwickelt sich schnell, und für mich auch sehr überraschend, gerade angesichts der innigen Zuneigung, die Mori und Thaniel füreinander empfinden. Als Grace und Thaniel sich entschließen zu heiraten, war ich bis zu der letzten Sekunde überzeugt, dass irgendetwas dazwischen kommen würde, um dies zu verhindern.

Zwar fand ich Grace's Abneigung gegenüber Mori durchaus verständlich, gerade weil sie ihn durchschaut hatte, und verstanden hatte, dass er eifersüchtig auf ihre Beziehung mit Thaniel war, dennoch fand ich ihr Beharren darauf, dass Mori ihr etwas antun würde, obwohl sie ihn nie als gewalttätigen Mann kennen gelernt hatte und auch von Thaniel mehrmals versichert bekam, dass Mori ihr nichts tun würde, extrem anstrengend und sogar nervig. Sie war zwar der festen Meinung, dass Mori Thaniel von vorne bis hinten manipuliert hätte, dennoch konnte sie nicht sehen, dass sie selbst Thaniel gegenüber extrem eigennützig handelt. Sie heiratet ihn des Hauses wegen, sie lässt zuerst ihr Labor einrichten (was Mori ihr gegenüber anmerkt und fragt, warum kein Piano in dem Haus ist), sie merkt, dass er Freude an den Birnenbäumen hat und als er sie mit Mori's Erfindungen schmückt, lässt sie die Bäumen fällen. Als sie Thaniel in der Hochzeitsnacht zurück in die Filigree Street folgt und er ihr versichert, dass er zu ihr zurück kommen wird und nur diese eine Nacht möchte, hat sie meiner Meinung nach, keinen Grund ihm nicht zu glauben. Thaniel ist kein Lügner und war bereit, ein Leben mit ihr zu leben, in dem er sich für immer würde verstecken müssen, war bereit mit ihr Kinder zu bekommen und das alles, um den Kindern seiner Schwester ein gutes Leben zu ermöglichen und Grace ihre Arbeit zu ermöglichen und dennoch geht sie und ruiniert ihm nicht nur die eine Nacht, um die er sie gebeten hat, sondern versucht für immer einen Keil zwischen Mori und Thaniel zu treiben, indem sie ihn nicht nur eine Entführung an ihr anhängen will, sondern sogar eine Bombe legt, um ihm diese auch noch anzuhängen.

Mori war der Meinung, dass er sterben würde und hat sein Leben riskiert, um das Ausmaß der Bombe einzudämmen, und als er Thaniel bittet, sich von Grace nicht klein machen zu lassen, kamen mir tatsächlich die Tränen. Auch der Moment, als Thaniel ihn fragt, warum er seinen Akzent geändert hat und er ihm erklärt, dass er sich ändert, weil Thaniel ihn Zukunft nicht mehr regelmäßig mit ihm sprechen wird, machte mich unendlich traurig.

Alles in allem, kam mir Mori wie ein extrem einsamer Mann vor, der verzweifelt nach einer Verbindung zu einem anderen Menschen gesucht hat und das in Thaniel letztendlich gefunden hat. Alles was er getan hat, tat er um Thaniel glücklich zu machen. Schon allein deswegen, war ich mehr als froh, zu sehen, dass sich Thaniel, der Grace durchschaut hatte, letztendlich dafür entschied, bei Mori zu bleiben. Auch die Tatsache, dass er und Mori Six zu sich nahmen, fand ich wunderschön und selbst Grace habe ich ihr Happy End mit Matsumoto gegönnt, auch wenn sie ein komplizierter Charakter war und schwer zu mögen für mich persönlich.


Trotz Startschwierigkeiten mit dem Buch, würde ich es jederzeit weiterempfehlen, da sich der Plot, ganz gleich einem Uhrwerk, immer perfekt zu fügen schien.

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