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babajana's review against another edition
1.0
Wissenschaftlich gesehen ist dieses Buch eine Katastrophe, aber dabei so dreist, dass ich Baberowski fast bewundern muss.
Baberowskis Umgang mit Quellen ist eine absolute Beleidigung für jeden, der jemals wissenschaftliche Arbeit geleistet hat. Er zitiert unkritisch nicht nur liberal von widerlegten Wissenschaftlern wie z.B. Orlando Figes (vor allem aus 'Die Flüsterer', ein Buch, für dessen Fehler laut Verlag eine Korrektur bis zu einem Jahr nötig sein würde), sondern nimmt außerdem z.B. Goebbels als Autorität über die mentale Verfassung der sowjetischen Truppen.
Selbst die Quellen, die Baberowski direkt zitiert, belegen teilweise das Gegenteil dessen, was er behauptet.
Einmal benutzt er eine Beschreibung Wolfgang Sofskys eines nationalsozialistischen Lagers um die Lebensrealität in einem Gulag zu beschreiben, ohne weiter zu erklären, warum das ein sinnvoller Vergleich ist.
Baberowski schweift immer wieder von seiner Analyse ab mit einem stream of consciousness-anmutenden Gedankenwirrwarr darüber, wie unmenschlich grausam Stalin war, was teilweise seitenlang geht, keine neue Erkenntnisse bringt, und ohne welches dieses Buch vermutlich nur halb so lang wäre.
Wissenschaftlich unverantwortlich ist auch, dass genau die Aussagen zu Stalin, die ihn am skandalösesten & grausamsten darstellten, nicht oder unzureichend belegt sind. Sie bleiben meistens unangefochten suggestiv stehen.
Wo ich mich wahnsinnig fremdschämen musste waren Baberowskis Ausflüge in die Soziologie & Psychologie. Entgegen allen wissenschaftlichen Belegen dahingehend, dass fast jeder das Potential zur Grausamkeit hat (*hust* Milgram-Experiment *hust*) ist Baberowski davon überzeugt, Gewalt sei etwas, was speziell den Russen einfach im Blut liegt. Entgegen der Tatsache, dass es ethische & epistemologische Argumente gibt, dass selbst ausgebildete Psychologen keine Ferndiagnose machen sollten (& der Tatsache, dass der Bevölkerungsanteil von Psychopaten 1-2% sind), beschließt Baberowski nach einer Analyse von ganzen 5 Zeilen, dass alle Bolschewiki Psychopathen sind.
Baberowskis Bedürfnis, Stalin & die Bolschewiki in jeder Situation im absolut schlechtesten Licht darzustellen, sorgt dafür, dass er sich konstant widerspricht, teilweise auf einer Seite, einmal sogar im gleichen Satz. Das ist es letzten Endes, was 'Verbrannte Erde' wissenschaftlich unbrauchbar macht.
Baberowskis Umgang mit Quellen ist eine absolute Beleidigung für jeden, der jemals wissenschaftliche Arbeit geleistet hat. Er zitiert unkritisch nicht nur liberal von widerlegten Wissenschaftlern wie z.B. Orlando Figes (vor allem aus 'Die Flüsterer', ein Buch, für dessen Fehler laut Verlag eine Korrektur bis zu einem Jahr nötig sein würde), sondern nimmt außerdem z.B. Goebbels als Autorität über die mentale Verfassung der sowjetischen Truppen.
Selbst die Quellen, die Baberowski direkt zitiert, belegen teilweise das Gegenteil dessen, was er behauptet.
Einmal benutzt er eine Beschreibung Wolfgang Sofskys eines nationalsozialistischen Lagers um die Lebensrealität in einem Gulag zu beschreiben, ohne weiter zu erklären, warum das ein sinnvoller Vergleich ist.
Baberowski schweift immer wieder von seiner Analyse ab mit einem stream of consciousness-anmutenden Gedankenwirrwarr darüber, wie unmenschlich grausam Stalin war, was teilweise seitenlang geht, keine neue Erkenntnisse bringt, und ohne welches dieses Buch vermutlich nur halb so lang wäre.
Wissenschaftlich unverantwortlich ist auch, dass genau die Aussagen zu Stalin, die ihn am skandalösesten & grausamsten darstellten, nicht oder unzureichend belegt sind. Sie bleiben meistens unangefochten suggestiv stehen.
Wo ich mich wahnsinnig fremdschämen musste waren Baberowskis Ausflüge in die Soziologie & Psychologie. Entgegen allen wissenschaftlichen Belegen dahingehend, dass fast jeder das Potential zur Grausamkeit hat (*hust* Milgram-Experiment *hust*) ist Baberowski davon überzeugt, Gewalt sei etwas, was speziell den Russen einfach im Blut liegt. Entgegen der Tatsache, dass es ethische & epistemologische Argumente gibt, dass selbst ausgebildete Psychologen keine Ferndiagnose machen sollten (& der Tatsache, dass der Bevölkerungsanteil von Psychopaten 1-2% sind), beschließt Baberowski nach einer Analyse von ganzen 5 Zeilen, dass alle Bolschewiki Psychopathen sind.
Baberowskis Bedürfnis, Stalin & die Bolschewiki in jeder Situation im absolut schlechtesten Licht darzustellen, sorgt dafür, dass er sich konstant widerspricht, teilweise auf einer Seite, einmal sogar im gleichen Satz. Das ist es letzten Endes, was 'Verbrannte Erde' wissenschaftlich unbrauchbar macht.
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