3.81 AVERAGE


Die Idee ist fantastisch. Das muss ich Sebastian Fitzek lassen, wie immer überzeugt er mich mit seinen Ideen.
Ich hatte vorher noch nichts von Vincent Kliesch gelesen, bin aber unglaublich angetan von seinem Schreibstil. Eine beklemmende, verwirrende Stimmung stellte sich schnell ein und ich als Leserin fühlte mich häufig genug hinters Licht geführt um mich nicht zu langweilen. Es gab Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, andere habe ich schon aus meilenweiter Entfernung kommen sehen.
Alles in allem einfach spannend, gut geschrieben, tolle Idee, interessante Charaktere ... dennoch ein klein wenig zu wenig für 5 Sterne. Da fehlte noch irgendwie das gewisse etwas.
Das Ende btw ... I saw that one coming. Just saying.
dark mysterious tense medium-paced
Plot or Character Driven: Plot
Strong character development: Yes
Loveable characters: No
Diverse cast of characters: No
Flaws of characters a main focus: Yes
dark mysterious tense fast-paced
Plot or Character Driven: A mix
Strong character development: Complicated
Loveable characters: Complicated
Diverse cast of characters: Complicated
Flaws of characters a main focus: Complicated
adventurous dark mysterious fast-paced
Plot or Character Driven: Plot
Strong character development: Complicated
Loveable characters: Complicated
Diverse cast of characters: No
mysterious tense medium-paced
Plot or Character Driven: Character
Strong character development: No
Diverse cast of characters: No

Matthias Hegel ist der Star unter den forensischen Phonetikern. An der Stimme kann er alles erkennen: die Herkunft eines Menschen, seinen Gesundheitszustand, ob er an das glaubt, was er gerade sagt und viele weitere Dinge. Doch aktuell kann er seine Fähigkeiten nur begrenzt einsetzen, denn Hegel sitzt im Gefängnis, weil er eine Obdachlose mit zahlreichen Messerstichen getötet hat. Nun ist jedoch die Journalistin Jula auf den Fall aufmerksam geworden. Seit einem schrecklichen Verbrechen vor einigen Jahren hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, unschuldig Verurteilte in ihrem Podcast zu rehabilitieren. Das hat sie nun auch mit Hegel vor, der in ihrem Augen auf keinen Fall der Täter sein kann. Doch der weigert sich standhaft, Julas Hilfe anzunehmen.

Nach einigen Jahren der Stille um ihn legt Vincent Kliesch mit "Auris" einen Thriller vor, den er nach einer Idee von Sebastian Fitzek verfasst hat. Grundsätzlich ist diese Idee auch durchaus spannend: das Feld der forensischen Phonetik ist interessant und erinnert ein wenig an die deduktive Arbeitsweise von Sherlock Holmes. Nur leider kommt diese Technik nur wenig zum Einsatz, da Hegel sich ja im Gefängnis befindet und somit nur Mithäftlinge und Wärter für ihn erreichbar sind. Ein paar kleine Kostproben gibt es trotzdem und die lassen einen wünschen, die Thematik hätte stärker im Fokus gestanden.

Protagonistin des Romans ist Jula, die sich nach dem Verlust ihres Bruders an Halbbruder Elyas klammert und eigentlich dringend eine Therapie nötig hätte. Stattdessen vergräbt sie sich in die Recherche über Verbrechen und stößt schnell auf eine Spur in Hegels Fall. Die Figur der Jula war stellenweise unglaublich anstrengend und auch ein wenig inkonsistent: Menschen in ihrem Umfeld gegenüber manchmal unglaublich misstrauisch und ablehnend, bei Fremden dann auf einmal vertrauensselig und gutgläubig. Dennoch kommt sie in ihren Recherchen (ein wenig zu) gut voran und ist dem Täter dichter auf den Fersen, als sie selbst ahnt. Da die Handlung perspektivisch immer dicht an den Charakteren bleibt, ist auch der Leser nicht viel klüger.

Das Ende des Buches kommt nicht weiter überraschend und erinnert stark an einige Fitzek-Romane. Schade ist jedoch, dass vieles unaufgelöst bleibt und die Handlung somit von vornherein auf eine Fortsetzung angelegt ist, die laut Klieschs Website "Aurelia" heißen und 2020 erscheinen soll. Dies hätte ich im Vorfeld, ehrlich gesagt, gerne gewusst, denn ich mag es nicht, wenn mir statt eines einzelnen Romans eine versteckte Serie vorgelegt wird.

Fazit: eine Idee, deren stärken nicht genutzt wurden, mit einem zu großen Cliffhanger

Das Konzept des Buches war mehr als nur vielversprechend, wurde aber meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt. Dafür das die Werbetrommel so heftig um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel und die Besonderheit um seine Fähigkeiten gerührt wurde, wurde dieser leider kaum thematisiert, obwohl gerade das der Teil war der mich am meisten (oder eigentlich als einziger) angesprochen hat.
Bevor das Buch erschienen ist hat man ja fast nichts anderes mehr als die Auris Werbung gehört und gesehen, deswegen habe ich meine Erwartungen wahrscheinlich auch viel zu hoch gesteckt. Vielleicht hätte mich das Buch sonst eher überzeugen können.
Mit dem Hauptcharakter Jula bin ich auch nie wirklich warm geworden, was es natürlich gleich noch schwieriger machte durch die Geschichte zu kommen.
Für viele andere konnte die Wendung am Ende das Buch noch retten oder sogar noch besser machen, bei mir hat es leider das Gegenteil bewirkt.
Der Schreibstil war jedoch sehr flüssig und angenehm zu lesen, sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft das Buch überhaupt zu beenden.
Fazit: Auris hatte einen wirklich guten Ansatz und ich kann auch erkennen warum es für andere Leser ansprechend ist, war aber leider nichts für mich.

- Anfang träge
- sehr konstruiert
+ Leicht lesbare Sprache

Ich finde die Idee super cool und war dann ein bisschen enttäuscht, als ich es angefangen hatte zu lesen. Doch ungefähr bei der Hälfte wurde es dann richtig spannend und ich wurde positiv überrascht. Mit dem Ende hatte ich absolut nicht gerechnet!
adventurous dark mysterious fast-paced
Plot or Character Driven: Character
Strong character development: No
Loveable characters: Yes
Diverse cast of characters: No
Flaws of characters a main focus: Yes