Reviews

Le Testament russe by Shumona Sinha

camijupiter's review

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emotional informative inspiring fast-paced

4.25

Un chef-d’œuvre de la littérature francophone moderne. Passionnée moi-même de la Russie, et ayant eu la chance d’avoir habité sur Nevsky, j’ai eu tellement de plaisir et d’émotion lors de la lecture de ce roman. Shumona Sonja écrit comme une poétesse. Merci à elle de m’avoir fait voyagé dans le temps et l’espace le temps d’un livre. Rares sont les auteurs modernes à être capable d’exhiber autant de magie et d’imagerie à travers leur mots. 

klarastrube's review against another edition

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challenging informative medium-paced

2.75

Tanias Vater ist Buchhändler im Kalkutta, ihre Mutter wünschte, Tania wäre nie geboren. Gefangen zwischen der Gewalt der Eltern, die sie nicht richtig lieben können, und den Büchern ihres Vaters flieht Tania sich schnell in jede Geschichte, die sie finden kann, jede Erzählung, die nicht die ihres eigenen Lebens ist.
In Tanias Fall bedeutet das die Entdeckung der russischen Literatur, die sich im Laden ihres Vaters bis unter die Decke stapelt und einst ein zeichen der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und der Sowjetunion war. Schnell entbrennt in ihr eine Liebe für Russland und seine Schriftsteller, und für den Verlag Raduga, deren Ursprüngen sie unbedingt auf die Spur kommen möchte. Raduga wird ihr Leitstern, ihr Wegweiser heraus aus der kleinbürgerlichen Welt Indischer Slums, der sie längst entwachsen ist.

Doch was ist Hoffnung wert? Und was passiert, wenn sie sich an eine gescheiterte Utopie klammert?

In vorstichtiger und schnelllebiger Prosa erzählt Shumona Sinha von Idealen und deren Zerrüttung, und verdeutlich uns einmal mehr, welch zerstörerische emotionale Folgen der Zerfall der Sowjetunion, des großen Kommunistischen Traums für Millionen von Menschen hatte.

Dabei fühlt man sich als Leser schnell selbst, als würde man sich an eine Felswand klammern, die unter den eigenen Fingern zu Staub zerfällt. Die Nacktheit der Sprache in diesem Buch lässt die Geschichte zerrissen wirken, seitenweise führt uns eine Ich-Erzählerin im absoluten Schnelldurchlauf durch die Geschichte Russlands des gesamten 20. Jahrhunderts. Tania ist eine sympathische Protagonistin, man fühlt und leidet mit ihr, doch am allerliebsten würde man einfach gerne mehr Zeit mit ihr verbringen, mehr über ihre Gefühle lesen, sie besser verstehen, ihre Freundin werden.

All das lässt die Kürze des Buches leider nicht zu, was mich Stellenweise wirklich sehr gestört hat.

Besonders schön hingegen ist die Entdeckung Russlands als Hoffnungsträger für die Jugend Indiens in den späten 1900ern, eine Geschichte, die noch nicht oft genug erzählt wurde und jedes Bisschen Aufmerksamkeit verdient. Der Blick in das Leben junger Studenten in Kalkutta ist in diesem Buch zart, menschlich, liebevoll.

Was mir hier zu sagen bleibt ist: Ich hätte gerne mehr davon gehabt. Mehr Zeit in diesem Buch, mehr Zeit mit den Protagonisten, mehr Zeit für ein rundes Ende. Doch was geschrieben ist, ist gut, und ist es in jedem Fall wert, von euch gelesen zu werden.

Klara over and out.

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