Reviews

Hauskonzert by Igor Levit

caro_liest's review

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5.0

Jahreshighlight! Als Pianistin und Levit-Fan habe ich alles an diesem Buch geliebt, von vorne bis hinten!

hannah_oneill's review

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2.0

Komplett unqualifizierte Bewertung, da ich nach 30 Seiten nicht mehr weiterlesen habe.

chantaluf's review

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informative inspiring fast-paced

3.75

feeona's review

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4.0

"Hauskonzert" ist ein wunderbares Portrait eines interessanten und vielseitigen Künstlers. Igor Levit ist ein begabter Pianist, doch es reicht ihm nicht nur dafür zu stehen. Ihn bewegen auch viele andere Themen, vor allem politische und gesellschaftliche. Er ist Immigrant und Jude und hat so am eigenen Leib Fremdenhass und Diskriminierung erfahren und er will das nicht hinnehmen. Er steht auf. Er nutzt seine Bühne um seine Meinung kundzutun. Das gefällt nicht allen, aber Igor ist das egal. Es ist schließlich seine Bühne. Ich finde dieses Buch ist ein schönes Portrait eines Menschens. Es beschreibt die Liebe zur Musik ganz großartig, sodass mein Klassik-Fan-Herz höher schlug, es zeigt aber auch den Menschen dahinter. Offen und ehrlich. Hier wird keine stumpfe Biographie abgearbeitet, man bekommt Einblick in Igors Gedanken, seine Unruhe, seine Leidenschaft. Und so ist auch der Aufbau, zwischen Geschichten über seinen Werdegang springt man in die Gespräche zwischen Autor und Künstler, direkt rein in aktuelles Weltgeschehen. Igor ist Aktivist und er verzweifelt manchmal an der Welt und an seinem unendlichen Tatendrang und seine Rastlosigkeit, diemanchmal auch einfach müde machen. Und ich glaube viele, die sich mit wachsender Verzweiflung den Hass in unserer Gesellschaft ansehen, können das nachvollziehen. 

quilterin's review

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5.0

Kurze Momentaufnahmen, fast bleibt man beim Lesen atemlos hinter den einzelnen Episoden zurück, doch gibt das Buch einen tiefen Einblick in das Leben und die Entwicklung des Pianisten, vielmehr aber noch den Mensch Igor Levit.
Das Buch entstand in einer Zeit, die uns alle vor besondere Herausforderungen gestellt hat, in der mir besonders Musik geholfen hat. Dieses nun aus der Perspektive des Pianisten zu nachzulesen, dessen Spiel für mich immer mit dem letzten Jahr, meinem ersten in Pension, dem Jahr, in dem ich mir den Traum Klavierspielen zu lernen erfüllt habe, verbunden bleiben wird, war besonders berührend.

monerl's review

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4.0

Meine Meinung

„Ich habe in dieser Zeit – vielleicht zum ersten Mal überhaupt – gespürt, dass ich kein Fake bin. Dass ich nicht nur so tue, als ob. Ich habe mir zum ersten Mal selbst geglaubt, dass ich Pianist bin.“ (Buch, S. 219)

Wer ist dieser Mann, dieser Künstler, der eine Pandemie und den Ausfall aller Konzertaufführungen gebraucht hat, um über einen simplen Stream auf Twitter durch „Hauskonzerte“ zu erkennen wer er ist und was er wirklich kann?

Diese Antwort versucht uns Florian Zinnecker mit seinem Buch zu geben. Er nimmt uns mit zu Gesprächen, die er mit Igor Levit führte und wir begleiten ihn literarisch zu Konzerten, die Igor gab, als dieses Buchprojekt startete bis hin zum Pandemieausbruch und der Stille, die sich plötzlich von einem Tag auf den anderen über den gesamten Kulturbereich legte.

Dies ist keine typische Biografie, wie auch der Lebenslauf der Hauptperson nicht wirklich typisch ist. Denn Igor Levit ist ein Genie am Klavier, der die Musikstücke, bevor er in die Tasten haut, zigmal vorher in seinem Kopf spielt. Mit drei Jahren hat er von sich aus angefangen die gehörte Musik am Klavier nachzuspielen und seitdem nicht mehr aufgehört.

Pianist zu sein ist eine einsame Berufung. Das Lernern, Erlernen, Üben, Varieren usw. passiert einsam und allein am Flügel. Deshalb ist das Publikum so enorm wichtig. Denn Igor spielt für die Zuhörer*innen. Sie will er begeistern, mitnehmen auf diese musikalische Reise.

„Ich lerne ein neues Stück zuerst immer ohne Klavier aus den Noten. Ich trage es mit mir herum im Kopf, manchmal dauert das ewig, Monate. Man muss es doch kennen, bevor man es spielt. Wenn ich mich dann hinsetze und es zum ersten Mal spiele, ist es nicht das erste Mal.“ (Buch, S. 29)

Doch bis Igor Levit der heute überall bekannte und gefeierte Pianist wurde, hat es lange Zeit gedauert. Mit Igors Mutter Elena unterhält sich Zinnecker über Igors Kindheit, denn Igor selbst kann nicht sich nicht richtig an diese Zeit erinnern. Er lebt im hier und jetzt.

Es hat mir großen Spaß gemacht zu lesen, wie aus einem unsicheren Jungen, der noch nicht genug Selbstwertgefühl hatte zu sich und zu seinem Können zu stehen und der oft abgewiesen wurde, der Igor von heute geworden ist, der mittlerweile genau weiß was er meint und will. Er hat zu seinem „ICH“ gefunden.

Dabei bekommen Leser*innen Einblicke in die „Bubble“ der klassischen Musik, die oftmals auch grausam ist. Eifersucht und Neid, Intriegen und Vetternwirtschaft herrschen auch hier vor. Es war naiv von mir zu glauben, dass das in diesem Milieu anders wäre.

Igor Levit ist nicht nur Pianist, ein Genie am Klavier. Er ist gleichzeitig ein Mensch mit unterschiedlichen Interessen, unter anderem auch an der Gesellschaft und der gegewärtigen Politik. Er entdeckte Twitter für sich, Gott sei Dank, denn da bin ich zum ersten Mal auf ihn aufmerksam geworden, als er das erste titelgebende Hauskonzert gespielt hat. Für mich war es ein ganz besonderes Lockdown-Erlebnis aus dem letzten Jahr!

Auf Twitter äußert(e) sich Igor Levit auch politisch, was ihn über kurz oder lang in verschiedene Timelines spülte, auch die der Rechten. Dies veränderte wieder einiges in seinem Leben, denn von nun an erhielt er Morddrohungen. Dies war für mich sehr schwer zu lesen, denn es zeigte mal wieder, WIE sehr mittlerweile unsere Gesellschaft verroht ist.

Florian Zinnecker hat uns mit seinem Buch den Musiker, Künstler und Mensch Igor Levit näher gebracht. Die Biografie war sehr interessant und kurzweilig zu lesen. Keine trocken aneinandergereihten Zahlen und Daten und kein permanenter musischer Fachjargon, den nur Klavierbegeisterte und -kenner verstehen. Es hat mir sehr große Freude gemacht in den Kopf eines Musikgenies zu blicken und zu merken, wie anders, wie unterschiedlich man Musik verstehen und wahrnehmen kann. Manchmal war mir die Biografie thematisch und zeitlich etwas zu durcheinander und gegen Ende war ein bisschen die Luft für mich raus. Dennoch ist dies ein sehr herausragendes und sehr lesenswertes Buch und ich hoffe sehr, dass Igor Levit noch lange denjenigen, die zuhören wollen, etwas zu geben hat!

„Zum ersten Mal war mir klar, warum ich das mache, rational und emotional. Ich habe zum ersten Mal nicht das Gefühl, ich müsse liefern – ich hatte etwas zu geben.“ (Buch, S. 220)

Fazit
Eine sehr gelungene Biografie über den Ausnahmemusiker und Mensch Igor Levit, der hoffentlich noch lange „hungrig“ ist auf Neues, damit auch ich einmal in den Genuss komme, ihn in Hamburg in der Elbphilharmonie erleben zu können.

mds's review

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challenging dark informative reflective relaxing slow-paced

3.25

pabloconrat's review

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emotional funny hopeful informative inspiring slow-paced

3.75

buecherangelegenheiten's review

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5.0

Von klassischer Musik verstehe ich ungefähr so viel wie von Quantenphysik, also gar nichts! Ich kann durchaus beurteilen, ob mir ein Stück gefällt oder nicht, aber die hohe Komplexität hinter einem klassischen Musikstück war mir vor der Lektüre des Buches „Hauskonzert“ von Igor Levit und Florian Zinnecker nicht im Geringsten bewusst. Dass Igor Levit ein Pianist ist, wusste ich schon, auch, dass er ein sehr guter Pianist ist, aber nicht wie gut!

„Hauskonzert“ beginnt noch vor der Corona-Pandemie. Zinnecker und Levit wollten ein Buch zusammenschreiben, doch dass es ein paar Monate nach ihrem ersten Treffen keine Konzerte mehr gegeben werden, konnte keiner ahnen. Seit März 2020 gab der Künstler aufgrund der Pandemie "Hauskonzerte" über Twitter und Instagram, die live aus seiner Berliner Wohnung gestreamt wurden.

Das Buch legt seinen Fokus aber nicht nur auf den Musiker Levit, sondern auch auf den politischen Levit. Dieser setzt sich seit Jahren öffentlich für die Demokratie und Klimaschutz und gegen Rassismus, Antisemitismus und Menschenhass ein. In kurzen episodenhaften Dialogen wird so nach und nach der Mensch hinter dem Klavier ergründet. In nicht chronologischer Erzählweise erfahren wir etwas über die Kindheit Levits bis hin zu den besagten Hauskonzerten im Jahr 2020.

„Hauskonzert“ ist eine Mischung aus Biografie, Interview, Beitrag zur aktuellen Debatte und Musik in geschriebener Form. Das Buch ist wirklich etwas ganz besonderes und zählt jetzt schon zu meinen Highlights des Jahres. Auch wenn mir die klassische Musik nicht so am Herzen liegt wie es andere Musik tut und ich das Buch vorrangig aus politischem Interesse an der Person Levit gelesen habe, muss ich zugeben, dass mich die intensiven Beschreibungen von Levits Musik dazu bewegt haben, mich genauer mit klassischer Musik zu befassen.

Eine klare Leseempfehlung!
Note: 2+

vanessa1756's review

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emotional informative inspiring reflective medium-paced

3.5