juli_khn's review against another edition

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adventurous challenging mysterious tense fast-paced

2.0

Ein verlockender Titel, der seine Versprechen nicht hält, gefolgt von einer Geschichte mit schönem Anfang und ein zähem Ende

Der Buchtitel ist zunächst sehr irreführend: Das erste Drittel des Buches handelt von Pikays Kindheit. Das fand ich anfangs noch atmosphärisch geschrieben, inspirierend und ehrlich, aber auch sehr auslandend.
Lottas Leben wird auf einzelnen Seiten immer wieder zwischendurch eingeschoben.
Das zweite Drittel handelte dann immer noch nicht von der Reise, die ich erwartete, sondern von der harten Zeit, die Pikay als junger Erwachsener erlebte.
Lotta traf erst nach der Hälfte der Geschichte in die Handlung!
Und so begann die Radreise, die im Titel angekündigt wurde und auf die ich so lang gewartet habe, erst im letzten Drittel des Buches. Auch wenn die Erzählung bisher nie besonders detailreich waren, fehlten mir auf der Reise immerzu Details über die Länder und die Kultur, in denen er unterwegs war. Ereignisse wurden oft nur angerissen, bevor der nächste Zeitsprung kam.

Insgesamt hatte ich erwartet, dass Pikay und Lotta sich zu Beginn des Buches treffen und der Großteil der Geschichte von der Reise, und zum Schluss noch mal vom Wiedersehen handelt. Der Titel und auch der Klappentext haben mich absolut in die Irre geführt. 

Der Schreibstil hat dazu beigetragen, dass mich das Buch nicht gefesselt hat. Ich empfand den Erzähler als sehr sprunghaft, inkonsequent in der Erzählung und oberflächlich. 

Zu Beginn habe ich das Buch richtig gern gelesen, in freudiger Erwartung auf die Reise, die ja nun bald kommen sollte. Doch Seite für Seite blätterte ich um, und die Geschichte stand für mich still. Als die große Radreise dann endlich kam, hatte ich keine Freude, sie zu lesen. Das Tempo war sehr schnell, die Geschichte sprang von einem zum nächsten Ort und in jeder Stadt wiederholte sich die Handlung.
Zuletzt war ich etwas genervt von der Naivität, dem Pessimismus und der Sprunghaftigkeit, die Pikay oder der Autor immer wieder vor bringen.
Es ging nur vereinzelt um Lotta und Pikays Liebe zu ihr, für die er ja um die halbe Welt gereist ist. 
Irritiert haben mich auch die mehrmaligen Erzählungen von (Selbst-)Mord, die unpassend einfach in die Geschichte hineingeworfen wurden.
Rückblickend fand ich die Geschichte immer weniger inspirierend, sie regte mich auch nicht besonders zum Nachdenken oder Reflektieren ein. Zum Schluss war es für mich eine Art Biografie eines Lebens, das mich einfach nicht besonders interessierte (oder für mich nicht besonders interessant erzählt wurde). 

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