Reviews with content warning for Drug abuse - Things We Never Got Over

Sehr geehrte Leserschaft dieser Rezension,

ich bitte, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Rezension versucht, sich möglichst spoilerfrei zu halten, jedoch keine 100% Garantie besteht. Zudem ist vom Lesen der Rezension abzuraten, wenn der nachfolgende Lesegenuss nicht beeinträchtigt werden soll.

Soo, wo fange ich bloß an...
Das Buch hat mich tatsächlich schon sehr enttäuscht, da es, meiner Meinung nach, einige Unstimmigkeiten und problematische/störende Aspekte gab.
Ganz grundlegend hatte ich etwas anderes erwartet. Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um ein Yound Adult Buch handelt, allerdings sind die Charaktere schon mitte 30, die männlichen Figuren Anfang 40...das ging für mich nicht so klar, weil ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste, dass der fast so alt ist wie mein Vater...und nein... das sollte man also auf jeden Fall beachten, wenn man vorhat, das Buch zu lesen

Dann zu den Hauptprobleme, die ich mit dem Buch hatte:
1. die Geschichte soll Kleinstadtvibe geben, ist damit meiner Meinung nach aber vollkommen gescheitert. Ich habs einfach nicht gefühlt und auch nicht verstanden. Man muss dem Buch aber zu gute halten, dass die Nebencharaktere zumeist gut eingebunden haben und durch die Gestaltung des Zusammenhalts noch ein wenig der Kleinstadtatmosphäre vorhanden war.
2. die Charaktere....die waren wohl das größte meiner Probleme:
- Nebenfiguren: sehr süß udn gut ausgearbeitet. Vor allem Waylay (Naomis Nichte) mochte ich so gerneeee.
- bei Waylay finde ich es aber tatsächlich eher unrealistisch, dass ein Kind, das in einem Umfeld udn mit einer solchen Mutter, wie es beschrieben wurde, keinerlei Narben oder Traumata hat bzw diese einfach völlig unter den Tisch gefallen sind
- mit Naomi bin ich einfach nicht warm geworden. Teilweise konnte ich sie nachempfinden, meistens hat sie mich aber einfach nicht wirklich interessiert (schwierig, weil sie die Hauptfigur ist). Das könnte evtl auch daran liegen, dass ihre Zwillingsschwester Tina und der "tolle" Knox so viel mehr Aufmerksamkeit bekommen haben
- mein Main-Problem war aber Knox. Ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden und hab im Laufe der Geschichte eine absolute Disempathie entwickelt, dass Lesegenuss nicht mehr wirklich möglich war.
In meinen Augen hat der Mann mehr als nur ein Bindungsproblem... ohne inhaltlich zu spoilern, aber in dem Buch wird (vor allem von Seiten Knox ausgehende) Gewalt völlig normalisiert. Ähnlich auch Alkoholkonsum
Dafür, dass der Mann über 40 ist, benimmt er sich wie ein 16 Jähriger
- seine Entscheidungen sind meistens unlogisch in meinen Augen
- dieses "harte Schale, weicher Kern"-Ding war für mich schlecht umgesetzt, weil er zu dem Zeitpunkt, als er mal netter wurde, einfach schon so sehr im Ansehen gesunken ist, dass das nichts mehr gebracht hat...
- daher hab ich ihm seine Beziehung mit Naomi, oder was auch immer das sein sollte, nicht gegönnt haha

Von der Handlung her konnte ich manche Aspekte nicht nachvollziehen, besonders gegen Endem es gab viel Drama um nichts, was die wenigen wholesome Momente überlagert hat.
- mehrere Male sind Handlungsstränge aufgetaucht, die so für 5 Seiten erzählt wurden, aber dann nie wieder Thema waren oder zur Folgehandlung beigetragen haben

Fazit: ich würde das Buch nicht empfehlen. Allerdings muss ich sagen, dass meine Bewertung zum Großteil auf meiner Ablehnung der männlichen Hauptfigur fußt, daher ist das eine individuelle Sache...

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