Scan barcode
jbryson's review against another edition
5.0
I translated this dialogue in order to complete my undergraduate minor in Greek. All of my other Greek courses were in Koine (Biblical) Greek. I took this course through the University of Wisconsin, Madison's extension program. Dr. Matthew Hogan was my professor. That was 27 years ago.
takeruoji's review
5.0
Der Kriton des Platon ist ein hoch interessanter Dialog über Ethik und Staatstheorie. Zeitlich knüpft der Kriton nahtlos an die Apologie an. Sokrates ist wegen Asebie zu Tode verurteilt und inhaftiert, seine Hinrichtung solle am nächsten oder übernächsten Tag stattfinden. Früh am Morgen bekommt er Besuch von seinem Freund und Anhäger Kriton. Dieser versucht ihn zu überreden aus dem Gefängnis zu flüchten, er würde Sokrates bei Verwandten in Thessaloniki unterbringen. Sokrates nützt dieses Gespräch (und seine inzwischen anhand anderer Dialoge bekannte Technik der Maieutik), um Kriton seine Beweggründe zu erläutern, warum er eine Flucht ablehne.
WIe in seiner Apologie lehnt Sokrates es ab, aus Anlassgründen seine Tugenden und seine Gesinnung zu verraten. Er meint, dass die Seele durch unrechtes (im Gegensatz zu seiner Gesinnung) stehenden Taten zerrütet würde, weshalb man seiner Gesinnung nicht entkommen könne, wolle man nicht etwas Schlimmeres riskieren als den Tod. So wie ein Sportler der Meinung von kundigen Ärzten folgen würde und nicht der seiner unwissenden Freunde, so richte sich der Mensch der Meinung der Tugendhaften und nicht der Masse (mit der Masse ist hier die Mehrheit der 281 Athener von den 500 genannt, die ihn zum verurteilt haben).
Falsch sei es jedenfalls nach seiner Gesinnung kategorisch, Unrechtes zu tun. Über das, was Unrecht ist dreht es sich nun in der zweiten Hälfte des Gesprächs. Unrecht sei es, wenn jemand geschädigt werde. Und Sokrates lässt nun die Gesetze selbst zu Wort kommen und erläutert, was diese wohl im Falle seiner Flucht zu ihm sagen würden. Und hier schweift Sokrates in die Staatstheorie ab. Die Gesetze würden ihn verurteilen, da er, indem er die Gesetze bräche, die staatliche Gemeinschaft schaden würde. Ohne dass die Gesetze respektiert würden, so würde das staatliche Gemeinwesen nicht lebensfähig sein. In der folgenden Begründung schließt Sokrates auch an seine Gefallenenrede im Menexenos an, so sei es der funktionierende Staat, der seinen Eltern die Zeugung Sokrates ermöglicht habe, ebenso sei er durch den Staat gut erzogen worden. Würde er sich nun selbst über das Gerichtsurteil stellen, dann würde er die Staatsordnung und damit den funktionierenden Staat infrage stellen, für den er selbst ja sein Leben lang eingetreten ist, indem er mit seinen Gesprächen die Menschen zu tugendhaften Staatsbürgern erziehen wollte.
Schließlich gibt Kriton auf und akzeptiert die Argumente des Sokrates, und er, Sokrates, wegen Asebie verurteilt, legt sein Schicksal in die Hände der Götter.
————————————
Der Kriton ist von den von mir bislang gelesenen Texten Platons wahrscheinlich jener, der von seiner Bedeutung auch 2400 Jahre später nichts eingebüßt hat. Die Frage, ob man kritiklos den Gesetzen des Staates unterordnen soll oder nicht, selbst wenn dieser offensichtlich ein Unrechtsstaat ist (wie es ja auch Athen mit der Herrschaft der Dreißig kurz vor dem Tod des Sokrates kurzzeitig war), ist heute sowohl theoretisch als auch praktisch angesichts totalitäter Staaten aktuell.
Der Text lädt jedenfalls eingehend zu einer Reflexion über den Sinn von Gesetzen und das Staatswesen auch in demokratischen Staaten ein. Insofern ist es in den bis dato von mir gelesenen Texten von Platon sicherlich der wichtigste, eine Lektüre des kurzen Textes sei jedem ausdrücklich empfohlen.
WIe in seiner Apologie lehnt Sokrates es ab, aus Anlassgründen seine Tugenden und seine Gesinnung zu verraten. Er meint, dass die Seele durch unrechtes (im Gegensatz zu seiner Gesinnung) stehenden Taten zerrütet würde, weshalb man seiner Gesinnung nicht entkommen könne, wolle man nicht etwas Schlimmeres riskieren als den Tod. So wie ein Sportler der Meinung von kundigen Ärzten folgen würde und nicht der seiner unwissenden Freunde, so richte sich der Mensch der Meinung der Tugendhaften und nicht der Masse (mit der Masse ist hier die Mehrheit der 281 Athener von den 500 genannt, die ihn zum verurteilt haben).
Falsch sei es jedenfalls nach seiner Gesinnung kategorisch, Unrechtes zu tun. Über das, was Unrecht ist dreht es sich nun in der zweiten Hälfte des Gesprächs. Unrecht sei es, wenn jemand geschädigt werde. Und Sokrates lässt nun die Gesetze selbst zu Wort kommen und erläutert, was diese wohl im Falle seiner Flucht zu ihm sagen würden. Und hier schweift Sokrates in die Staatstheorie ab. Die Gesetze würden ihn verurteilen, da er, indem er die Gesetze bräche, die staatliche Gemeinschaft schaden würde. Ohne dass die Gesetze respektiert würden, so würde das staatliche Gemeinwesen nicht lebensfähig sein. In der folgenden Begründung schließt Sokrates auch an seine Gefallenenrede im Menexenos an, so sei es der funktionierende Staat, der seinen Eltern die Zeugung Sokrates ermöglicht habe, ebenso sei er durch den Staat gut erzogen worden. Würde er sich nun selbst über das Gerichtsurteil stellen, dann würde er die Staatsordnung und damit den funktionierenden Staat infrage stellen, für den er selbst ja sein Leben lang eingetreten ist, indem er mit seinen Gesprächen die Menschen zu tugendhaften Staatsbürgern erziehen wollte.
Schließlich gibt Kriton auf und akzeptiert die Argumente des Sokrates, und er, Sokrates, wegen Asebie verurteilt, legt sein Schicksal in die Hände der Götter.
————————————
Der Kriton ist von den von mir bislang gelesenen Texten Platons wahrscheinlich jener, der von seiner Bedeutung auch 2400 Jahre später nichts eingebüßt hat. Die Frage, ob man kritiklos den Gesetzen des Staates unterordnen soll oder nicht, selbst wenn dieser offensichtlich ein Unrechtsstaat ist (wie es ja auch Athen mit der Herrschaft der Dreißig kurz vor dem Tod des Sokrates kurzzeitig war), ist heute sowohl theoretisch als auch praktisch angesichts totalitäter Staaten aktuell.
Der Text lädt jedenfalls eingehend zu einer Reflexion über den Sinn von Gesetzen und das Staatswesen auch in demokratischen Staaten ein. Insofern ist es in den bis dato von mir gelesenen Texten von Platon sicherlich der wichtigste, eine Lektüre des kurzen Textes sei jedem ausdrücklich empfohlen.
xengisa's review
4.0
Leave me then, Crito, to fulfil the will of God, and to follow whither he leads.
ghajani's review
3.0
3.5. Damn I would not want to get into an argument with Socrates. He presents a really well thought out argument and sticks firmly to his principles in a way not many would be able to. Some interesting ideas brought up and a lot more digestible than I thought it would be.
“In questions of just and unjust, fair and foul, good and evil, which are the subjects of our present consultation, ought we to follow the opinion of the many and to fear them; or the opinion of the one man who has understanding?”
“In questions of just and unjust, fair and foul, good and evil, which are the subjects of our present consultation, ought we to follow the opinion of the many and to fear them; or the opinion of the one man who has understanding?”
robk's review against another edition
3.0
Socrates debates his friend Crito on whether one should respect the opinions of the many and the nature of justice. He concludes that even if many believe unjustly, or behave unjustly (used synonymously with evilly), we must respond justly. Socrates ultimately upholds the virtues of the state, choosing to die rather than defy the law.
gkingham's review against another edition
What an argument!
Socrates: "That... is what I seem to hear them saying [the laws], just as a mystic seems to hear the strains of music, and the sounds of their arguments rings so loudly in my head that I cannot hear the other side."
Socrates: "That... is what I seem to hear them saying [the laws], just as a mystic seems to hear the strains of music, and the sounds of their arguments rings so loudly in my head that I cannot hear the other side."