Reviews tagging 'Child death'

Cursed by Thomas Wheeler

1 review

readingrat's review against another edition

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adventurous dark mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? It's complicated
  • Flaws of characters a main focus? It's complicated

1.0

Dreister Cashgrab als "Buch zur Serie"

TL;DR: Liebloses Buch, das noch weniger Story und Details enthält als die Serie. Weder Neuinterpretation noch Retelling der Arthus Saga. Wirkt eher wie ein Entwurf für eine komplett andere Geschichte, die nachträglich mit ein paar bekannten Arthus Namen aufgepeppt wurde. Einziger Pluspunkt ist die Brutalität, die dem ganzen ein bisschen Atmosphäre verleiht. Offenes Ende ohne Aussicht auf Band 2.

Idee:
Vielversprechend. Die Arthus Sage, aber diesmal mit der Dame vom See in der Hauptrolle. Netflix adaptiert das Buch, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde, also muss es doch gut sein, oder? Nein. Genau da liegt das Problem. Das Buch wurde von einem Drehbuchautor geschrieben und zwar so, dass nur minimale Änderungen für eine Verfilmung nötig wären. Dementsprechend liest es sich leider auch.

Schreibstil: wirkt abgehackt und kein bisschen bildlich. Mag sein, dass der Autor die Szenen perfekt im Kopf hatte und sie in der Serie gut dargestellt werden können. Das bringt mir als Leser aber wenig. Ständig tauchen Figuren wie aus dem Nichts in einer Szene auf und man "bemerkt" sie erst, wenn sie plötzlich sprechen. Wie sie den Raum betreten haben/zur Gruppe gestoßen sind/etc. muss man sich selbst zusammenreimen. Andere Figuren wechseln die Szenerie, ohne dass der Leser es mitbekommt. 

Figuren: langweilig. Sie bleiben blass und ihre Handlungen und Gedankengänge sind selten nachvollziehbar. Mich hat das Schicksal von keiner einzigen wirklich interessiert. Die einzig halbwegs interessanten Figuren waren die Antagonisten.
Und davon werden direkt 2/3 umgebracht. Außerdem: Ernsthaft eine Starwars-Du-bist-mein-Vater-Szene aus dem Nichts? Und warum hacken alle auf Arthur rum. Er hat nicht einmal im ganzen Buch so unzuverlässig gehandelt wie ihm ständig unterstellt wird. Dass seine Halbschwester dauernd drüber redet, wie attraktiv er ist, soll vermutlich auf den Inzest und Mordred anspielen. Aber ohne das Hintergrundwissen zur Arthus Sage wirkt es echt seltsam.


Worldbuildig: einfach faul. Keine Ahnung, wie das Magiesystem funktioniert. Es gibt Omen, Zauberer, Magie, Geister, die die Vergangenheit zeigen können (also die Vergangenheit anderer. Nicht ihre eigene), Fähigkeiten die der Protagonistin von ominösen "Verborgenen" verliehen werden, Fähigkeiten die das Schwert verleiht, alles ohne Zusammenhang, Erklärung oder wirkliche Relevanz.
Das Volk der Fey wurde vermutlich von Morgan le Feys Beinamen aus der Arthus Saga inspiriert. Mitten im Buch stellt man fest, dass es nicht nur die sehr menschlichen Fey wie Nimue gibt, sondern einen ganzen Schwung verschiedener Arten, die wie eine Kreuzung aus Mensch und Tier beschrieben werden. Sie sind "ein Volk", teilen aber weder Sprache, Aussehen, Riten, Lebensräume o.ä. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist der Feind: Die roten Paladine. Deren Motivation und Herkunft wird auch nur nebenbei sehr spät erwähnt.
Es werden viele bekannte Namen aus der Arthus Saga ausgeliehen, nur um dann gefühlt wahllos in die Geschichte gestopft zu werden. Es wird krampfhaft versucht, eine geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen, indem rätselhafte Figuren ohne Erklärung eingeführt werden. Das funktioniert nur bis man feststellt, dass sie nach 1-2 Szenen keine Relevanz mehr haben und man stattdessen den nächsten mysteriösen Charakter aufgetischt bekommt.

Ende: offen. Genauso wie in der Serie. Was in Ordnung wäre, wenn wirklich eine Reihe draus werden würde. Der Autor hat zwar angekündigt, dass ganz bestimmt noch mehr kommen wird, konkretere Infos gibt es dazu aber nicht. Und nach 3 Jahren kann man wohl auch davon ausgehen, dass in näherer Zukunft nichts passieren wird. Vor allem nachdem die Serie abgesetzt wurde.

Positiv: Irgendwas passiert immer. Und es ist brutal. Die Brutalität der Paladine haben für die einzigen Szenen gesorgt, die mich wirklich in ihren Bann gezogen haben. Es gibt Bilder. Die passen zwar überhaupt nicht zu den Stellen im Buch, an denen sie zu finden sind und bei einem bin ich mir bis heute nicht sicher, was es darstellen soll, aber egal. Man kann übrigens alle 10 Stück auf der Website zum Buch angucken und sich das Geld sparen.

Empfehlung: Finger weg, wenn man mehr Hintergrundinfos zur Serie erwartet. Das Buch schafft es tatsächlich, noch weniger Details zu bieten. Pym taucht im Buch nach den ersten Kapiteln gar nicht mehr auf, ihre Wikinger "Side Quest" existiert nicht. Auch Morganas Storyline mit ihrer Freundin und der Spinne gibt es nicht.
Wer ein bisschen Brutalität und Schwertgefuchtel will, ohne dabei von einer komplexen Geschichte abgelenkt zu werden, der wird vielleicht glücklich mit dem Buch.

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