A review by 50kwords
The Ocean at the End of the Lane by Neil Gaiman

5.0

Wir wissen nicht wie er heißt, aber das hält den Erzähler dieser Geschichte nicht davon ab, uns von den schrecklichsten Erlebnissen seiner Kindheit zu erzählen.
Durch Lettie Hempstock, Ursula Monkton und dem Geheimnis des Ozeans am Ende der Straße, der sich klammheimlich in einem Gartenteich versteckt, lernen wir den Erzähler aber auf eine Weise kennen, die tiefer und persönlicher ist als es ein bloßer Name je sein könnte …

Ich weiß nicht, warum ich so lange gebraucht habe, etwas von Neil Gaiman zu lesen. Gewiss ist, dass ich ziemlich viel verpasst habe.

The Ocean at the End of the Lane hat mich sprachlich gewaltig beeindruckt und ich hatte so viel Spaß beim Lesen wie noch lange nicht. Neil Gaimans Stil ist so unglaublich atmosphärisch dicht und kraftvoll, dass der Schriftsteller in mir seinen Meister gefunden hat. Da ist es dann auch nicht schade, dass die Geschichte plotmäßig leider nicht allzu überraschend bzw. außergewöhnlich ist und die Charakter zwar eigen sind, aber wiederum nicht sonderlich tief ausgearbeitet. Ich hatte das Gefühl, dass sie zwar keine Schablonen, dafür aber so etwas wie Synonyme sind. Letztlich passt es auch wiederum zur Geschichte und die Bilder und die Welt, die beschworen werden, haben ebenso ihren ganz eigenen Charakter, der mir einfach so sehr zusagt, dass ich über diese kleinen Mängel hinweg sehen kann. Leider ist die Geschichte auch recht kurz — oft hatte ich den Eindruck, dass sie einen tollen Kinofilm abgeben würde — allerdings bleiben mir dafür noch viele andere Bücher von Neil Gaiman, die ich nun peu à peu lesen werde. :D