A review by mira123
Belladonna by Adalyn Grace

3.0

Wie ihr euch sicher denken könnt, verfolge ich nicht nur die deutschsprachige Buch-Bubble mit großem Interesse. Englische Rezensionen lese ich genauso oft wie deutsche und inzwischen wage ich mich sogar an die ein oder andere italienische Kurzmeinung. So habe ich auch "Belladonna" entdeckt. "Belladonna" wurde gerade im Englischsprachigen Raum sehr gefeiert und dieser Hype scheint jetzt auch auf die deutsche Community übergeschwappt zu sein. War also klar, dass auch ich dieses Buch lesen muss, oder? Vor allem, weil ich ja im Laufe des letzten Jahres realisiert habe, dass ich immer mehr Bücher tatsächlich auch toll finde, die online gefeiert werden.

Bei diesem Buch kann ich mir aber nicht an die Lobeshymnen anschließen. Gleich zu Beginn: Es ist nicht so, als würde ich dieses Buch schrecklich finden. Ich war nur einfach... gelangweilt. Es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Was super schade ist, denn ich liebe die Idee des Buches. Ich mag viele der Details, die hier eingebaut wurden zumindest in der Theorie. Signas tödliche Begabung ist ja total interessant! Daraus könnte man so unglaublich viel machen. Und auch der Kriminalfall, den Signa lösen möchte, ist eine spannende Idee. Aber mit der Umsetzung war ich nicht ganz zufrieden.

[Spoiler]
Ich glaube die meisten Probleme hatte ich mit der Romantik in der Geschichte. Das Love-Interest ist hier nämlich der Tod. Der Sensenmann. Eine Figur, so alt wie die Menschheit selbst. Signa ist 19. Der Tod hat sie kennengelernt, als sie zwei Monate alt war. Ekelhaft!
Und dann natürlich noch das Machtgefälle: Der Tod ist... der Tod. Er hat um einiges mehr Macht als sie und Signa könnte diese Liebe mit dem Leben bezahlen. Aber mal abgesehen davon: Der Tod blieb als Figur unglaublich blass und ich habe bis zum Ende nicht verstanden, was Signa in der Figur des Todes sieht. Warum er für sie mehr ist als nur eine Mentor-Figur. Denn das ist er definitiv. Aber woher das romantische und sexuelle Interesse? Was löste das aus? Ich weiß es einfach nicht. Weder auf optischer Ebene noch auf Ebene der Persönlichkeit oder des Verhaltens weiß ich nicht, warum sie den Tod so anziehend findet.

Auch mit dem Schreibstil wurde ich leider nicht warm. Das finde ich total schade, weil ich weiß, dass dieses Buch so viele Leute gefeiert haben.

Mein Fazit? Die Idee war super, aber die Umsetzung war leider nichts für mich. Schade.