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A review by travelartandbookblogger
Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen by Michael Nast
2.0
Bei Generation beziehungsunfähig - Die Lösungen von Michael Nast handelt es sich weniger um ein Sachbuch als vielmehr um ein persönliches Erfahrungsbuch des Autors, der seine Erlebnisse auf eine ganze Generation zu projizieren versucht. Er möchte gesellschaftliche Vorkommnisse mit Beispielen aus seinem eigenen Erfahrungshorizont unterlegen. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige das ein oder andere Erlebnis so oder so ähnlich ebenfalls durchlebt haben und sich in manchen Schilderungen wiederfinden können.
Vermutlich nutzt Nast die zahlreichen Pauschalisierungen und Klischees um ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen. Zwar reflektiert er sich stellenweise schon selbst, jedoch ist mir das Verhältnis nicht ausgewogen genug, weswegen mir der Erzähler im Laufe des Buches leider immer unsympathischer geworden ist. Vor allem dieses repetitive „ja das war jetzt ein extremes Beispiel“ - Wahnsinn wie viele Extrembeispiele ein Mensch so kennen lernen kann. Das hinterlässt so einen faden Beigeschmack: ja ich rechne hier jetzt einmal mit all meinen Frauengeschichten ab. Auch die gewählten Bilder und Vergleiche hinken manchmal ganz schön - ein altes Telefon ist wie eine Geschlechtsumwandlung? Jemand der zum Therapeuten geht ist nicht dateable? Ein menstruierender Hund als Trennungsgrund?
Seinen Schreibstil hingegen finde ich sehr erfrischend und stellenweise schon echt lustig.
Leider hat Corona dem Buch in Sachen Aktualität einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht: sämtliche Kapitel über Kritik an der Kommunikation über die Distanz mittels Technologien greifen nicht mehr, weil es zur Zeit ja gar nicht anders geht. Also so gerne Michael Nast den Zeitgeist vielleicht getroffen hätte, ist er mit dem Buch ziemlich genau ein Jahr zu spät dran.
Vermutlich nutzt Nast die zahlreichen Pauschalisierungen und Klischees um ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen. Zwar reflektiert er sich stellenweise schon selbst, jedoch ist mir das Verhältnis nicht ausgewogen genug, weswegen mir der Erzähler im Laufe des Buches leider immer unsympathischer geworden ist. Vor allem dieses repetitive „ja das war jetzt ein extremes Beispiel“ - Wahnsinn wie viele Extrembeispiele ein Mensch so kennen lernen kann. Das hinterlässt so einen faden Beigeschmack: ja ich rechne hier jetzt einmal mit all meinen Frauengeschichten ab. Auch die gewählten Bilder und Vergleiche hinken manchmal ganz schön - ein altes Telefon ist wie eine Geschlechtsumwandlung? Jemand der zum Therapeuten geht ist nicht dateable? Ein menstruierender Hund als Trennungsgrund?
Seinen Schreibstil hingegen finde ich sehr erfrischend und stellenweise schon echt lustig.
Leider hat Corona dem Buch in Sachen Aktualität einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht: sämtliche Kapitel über Kritik an der Kommunikation über die Distanz mittels Technologien greifen nicht mehr, weil es zur Zeit ja gar nicht anders geht. Also so gerne Michael Nast den Zeitgeist vielleicht getroffen hätte, ist er mit dem Buch ziemlich genau ein Jahr zu spät dran.