A review by rose1999
Wir werden jung sein by Maxim Leo

adventurous challenging emotional informative inspiring reflective tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? It's complicated

5.0

Wow! Puh, ich muss mich jetzt erst einmal fassen. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich so mitgenommen hat und das ist am liebsten jedem Leser in die Hand drücken würde. Mich hat die Handlung direkt gepackt und ich war super neugierig darauf, wie sie den Konflikt mit dem plötzlichen Jüngerwerden wieder auflösen wollten. Außerdem ist das Gedankenexeriment, was die Gesellschaftlich in so einem Fall tun würde, hochinteressant. Immerhin: Wer will den nicht jünger sein?

Aber gehen wir von Anfang an in Handlung herein. Der Leser bekommt eine Handvoll aus dem Leben gegriffener und kranker Charaktere, die erst einmal in ihrer Perspektive von ihrem Leben vor der erfolgreichen Medikamentenstudie erzählen. Ich persönlich als Studentin konnte mich super mit Jakob identifizieren, da wir einen ähnlichen Alltag und ähnliche Probleme teilen. Aber auch wenn ich kaum Ähnlichkeiten zu den anderen Figuren hatte wurden sie mir so verständlich erzählt, dass ich auch sie verstehen konnte.

Der Verjüngungsprozess wird übrigens kurz und knapp „medizinisch verständlich“ erklärt. Als Leser ohne Ahnung kommt es mir jedenfalls sehr „plausibel“ vor und mich wird dieses Thema wohl noch eine Weile beschäftigen. Mir gefällt am Schreibstil, dass der Roman ein Mix aus Alltags- und Fachsprache ist. Die Charaktere sind emotional, aber immer wieder muss auch fachlich gesprochen werden und da beide Stile nahtlos ineinander übergehen wurde ich beim Lesen nicht überanstrengt. Auch, dass beim Schreiben die handvoll Charaktere ihre Eigenarten haben ist gut umgesetzt worden.

Es werden zudem einige emotionale Themen angesprochen, wie Fehlgeburt, den unaufhaltsam Drang nach Erfolg und die damit verbundene Gier, moralische Zwickmühlen, aber auch „banales“, wie das erste Verliebtsein. Mich hat manchmal überrascht wie menschlich sich die Charaktere doch eigentlich verhalten und wie sehr so ein Verjüngungsexpetiment doch schiefgehen kann. Trotz der dystopischen Aussichten wird auch eine mögliche bessere Welt beschrieben, in der Menschen Krankheiten besiegen könnten. Alles in einem ist es ein interessantes Gedankenspiel mit extrem vielen möglichen und nie vorhersehbaren Enden.

Als Fazit bleibt mir nur zu sagen, dass ich einfach nicht mehr aus dem Schwärmen herauskomme und die originelle Buchidee nur loben kann. Als Fan solcher „Gedankenspiel-„Bücher kann ich dieses nur wärmstens weiterempfehlen.