A review by kruemelgizmo
Nymphenjäger by Inca Vogt

5.0

Bei ihren neuesten Recherchen stößt Toni Amato auf illegale Jagdpraktiken und eine eingeschworene Gruppe die damit in Verbindung zu stehen scheint. Jäger sterben oder verschwinden spurlos und als ein Toter mit Folterspuren auf einem Schrottplatz gefunden wird, ermittelt BKA-Ermittlerin Chris Kante im Umfeld der Jäger um einer exklusiven Jägervereinigung auf die Spur zu kommen.
Für Toni wird der Fall bald sehr persönlich, denn ihr Freund Jonas scheint mehr über die Ereignisse zu wissen und verschwindet auf einmal spurlos. Toni folgt einer Spur, die in einen Wald im Taunus führt. Ist Jonas vielleicht hinter den Jägern her oder schwebt er selbst in tödliche Gefahr? Und wie passen die beiden Bloggerinnen Lu und Kyra in das Bild, die auch spurlos verschwunden sind?

Nymphenjäger ist der vierte Teil der Amato-Reihe aus der Feder von Inca Vogt.

Auch im vierten Teil der Amato-Reihe werden wieder brisante Themen behandelt. Toni Amato, die eigenwillige Journalistin, stößt mit ihrem Kollegen bei Recherchen auf illegale Jagdpraktiken, für Toni gerade das richtige Thema und so stürzt sie sich wieder Hals über Kopf und mit großen Engagement in ihre neue Story. Dabei scheint die Sache bald viel umfassender und schrecklicher zu sein als sie gedacht hat. Auch BKA-Ermittlerin Chris Kante ist bald mit von der Partie, denn sie ermittelt auch im Jägerkreis und die Recherchen der beiden überschneiden sich bald. Jonas spurloses verschwinden bleibt nicht Tonis einzige Sorge, denn bald wird sie persönlich sogar noch tiefer in die Geschichte hineingezogen, es so beginnt für sie eine mehr als nervenaufreibende Zeit.

Toni Amato glänzt auch in diesem Teil wieder mit ihrer besonderen Art ihre Recherchen anzugehen. Mit der Thematik Jagd steht sie als Tierfreundin und Vegetarierin auf Kriegsfuß, was hier auch deutlich zu tragen kommt. Ihre Recherchen zum Thema Jagd in Deutschland wirken fundiert und regen zum Nachdenken an, die Position der Jäger bekommt zwar auch einen gewissen Raum, aber die Position die zu diesem Thema im Buch eingenommen wird ist ziemlich deutlich.

Den Spannungsaufbau empfand ich gut gelungen, durch verschiedene Handlungsstränge wurde die Geschichte in mehreren Ebenen vorangetrieben und als Leser fragt man sich bald wie alles zusammenpassen wird. Auch spielen Personen aus dem Vorgängerteil „Verlorene Kinder“ hier wieder eine Rolle, was sich gut und passend in die Geschichte einfügte und noch zusätzlich den Spannungsaufbau unterstützte. Das Erzähltempo nimmt für mein Empfinden kontinuierlich zu um in einem Showdown zu gipfeln der mir in seinem Aufbau ausgesprochen gut gefallen hat. Er war spannend erzählt und hatte auch eine passende Portion Action dabei um das Bild für mich abzurunden.

Einige Beschreibungen haben es hier wirklich in sich und können einem schon unter die Haut gehen. Mein Kopfkino hat sein eigenen Film gefahren, was mich manchmal schon beim Lesen schlucken ließ und ich auch schon mal durchatmen musste um weiterzulesen.

Den vierten Teil der Reihe kann man meiner Meinung nach auch alleine lesen, die Zusammenhänge werden im Verlauf der Geschichte deutlich, allerdings empfehle ich sie der Reihe nach zu lesen, da vor allem aus dem Vorgängerteil einiges erzählt wird, was einem das Vergnügen und die Spannung nehmen kann, wenn man sie zu einem späteren Zeitpunkt noch lesen möchte.

Mein Fazit:
Der vierte Teil der Amato-Reihe war für mich ein gelungener Psychothriller, der mich ganz für sich einnehmen konnte und mir spannende Lesestunden bereitet hat.