A review by travelartandbookblogger
Gestapelte Frauen by Patrícia Melo

fast-paced

5.0

TW: Femizide, N-Wort, Violencia de género, Vergewaltigung, Misogynie, Rassismus

„Taita Gomes war gerade in der Küche, als ihr Mann nach Hause kam und ihren neunjährigen Sohn dabei ertappte, wie er ein Videospiel spielte, was er ihm ausdrücklich verboten hatte. »Du spielst nur, wenn ich es dir erlaube«, hatte er gesagt. Dann ging der Mann, den Jungen an der Hand, die Waffe in der anderen, in die Küche und schoss seiner Frau in den Kopf; dabei sagte er zu seinem Sohn: »Damit du lernst, nie wieder ungehorsam zu sein.«“ 

Ich wünschte, Gestapelte Frauen von Patrícia Melo wäre nur ein fiktiver Roman. Die Geschichte der Femizide recherchierenden Staatsanwältin, die selbst von ihrem Exfreund geschlagen wurde und gestalkt wird, und deren Mutter von ihrem Vater ermordet wurde, mag erfunden sein. Aber die immer wieder eingestreuten, kurzen, namentlichen Erwähnungen getöteter Frauen und die Begleitumstände ihrer Ermordung sind es nicht. 

Schonungslos detailliert zerfließen die Grenzen von Realität und Fiktion. Ich habe Tränen der Verzweiflung, der Hilflosigkeit, der Wut gespürt - Patrícia Melo schreibt so auf den Punkt vom Versagen des Systems, über die Geschichte Acres in Brasilien, die Situation der Indígenas - was das Patriarchat für bestialische und entmenschlichte Folgen hat.  

Super wichtiger Roman, der mich wirklich sehr mitgenommen hat...