A review by roxxie
Caraval by Stephanie Garber

adventurous emotional mysterious tense fast-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Caraval von Stephanie Garber – Magisch, fesselnd, aber manchmal etwas naiv


Caraval von Stephanie Garber, der erste Band der gleichnamigen Trilogie, entführt uns in eine Welt voller Magie, Geheimnisse und Illusionen. Schon der Klappentext mit den Worten „WILLKOMMEN, WILLKOMMEN IN CARAVAL! LASST EUCH DAVONTRAGEN …“ verspricht ein packendes Abenteuer, das voller Überraschungen und Wendungen steckt. Und genau das bietet das Buch auch: ein mitreißendes Spiel, bei dem nichts so ist, wie es scheint, und in dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Dennoch gibt es einige Momente, die mich als Leserin hin und wieder zum Augenrollen gebracht haben – insbesondere die Naivität der Protagonistin Scarlett.


Caraval ♦ Stephanie Garber - Eine Rezension


Meinung

Die Handlung beginnt auf der kleinen Insel Trisda, wo Scarlett Dragna und ihre Schwester Donatella unter der Kontrolle ihres grausamen Vaters leben. Scarlett sehnt sich danach, der Enge ihrer Heimat zu entfliehen und an dem legendären Spiel Caraval teilzunehmen, das seit Jahren ihre Fantasie beflügelt. Dieses Spiel verspricht nicht nur Abenteuer und Freiheit, sondern auch die Erfüllung der tiefsten Wünsche. Als sie schließlich mit ihrer Schwester und dem mysteriösen Julian aufbricht, beginnt ein magisches und gefährliches Abenteuer, das Scarletts Mut und Verstand auf die Probe stellt.

Der Schauplatz des Spiels, eine Insel voller Magie, Illusionen und düsterer Geheimnisse, ist unglaublich atmosphärisch beschrieben. Stephanie Garber gelingt es meisterhaft, eine Welt zu erschaffen, die den Leser förmlich in sich aufzieht. Die Regeln von Caraval sind undurchsichtig und ständig im Wandel, was für spannende Momente und unerwartete Wendungen sorgt. Es ist dieses Wechselspiel von Licht und Schatten, das das Buch so faszinierend macht. Nichts ist so, wie es scheint, und als Leser man wird ständig dazu gezwungen, die Erwartungen zu hinterfragen.

Die Charaktere sind lebendig und interessant gestaltet. Besonders Julian, der geheimnisvolle Begleiter von Scarlett, sorgt für einige Überraschungen und bringt Tiefe in die Geschichte. Die Beziehung zwischen Scarlett und Donatella ist ebenfalls ein starkes Element des Buches. Sie zeigt die Liebe und Loyalität zwischen den Schwestern, was in einer Welt, in der man niemandem trauen kann, eine wichtige Rolle spielt.

Allerdings ist Scarlett als Protagonistin nicht immer leicht zu ertragen. Ihre Naivität und ihr ständiges Zögern haben mich öfter zum Augenrollen gebracht, als mir lieb gewesen wäre. Obwohl ihre Sorge um ihre Schwester verständlich ist, wirkte sie oft etwas übervorsichtig und blind gegenüber den offensichtlichen Gefahren um sie herum. In einer Welt, die von Täuschung und Illusionen beherrscht wird, hätte ich mir gewünscht, dass Scarlett schneller lernt, die Zeichen zu deuten und mutiger handelt. Das mindert jedoch nicht die Spannung der Geschichte, sondern sorgt eher dafür, dass man sich als Leser wünscht, sie würde endlich die Initiative ergreifen.

Fazit

Insgesamt ist Caraval ein gelungener Auftakt zu einer faszinierenden Trilogie. Stephanie Garbers Schreibstil ist fesselnd, und die magische Welt, die sie erschafft, lässt einen kaum los. Trotz der Schwächen in der Charakterentwicklung bietet das Buch ein packendes Leseerlebnis, das voller Rätsel, Wendungen und Geheimnisse steckt. Wer sich auf dieses Abenteuer einlässt, sollte jedoch darauf achten, „nicht zu weit davongetragen zu werden“, wie der Klappentext warnt. Denn Caraval ist eine Geschichte, die man so schnell nicht vergisst.


Diese Rezension wurde zuerst auf The Art of Reading veröffentlicht.