A review by evitacademia
Der Sandmann by E.T.A. Hoffmann

adventurous challenging dark emotional mysterious sad tense fast-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.25

Eine Untersuchung des Wahnsinns: Ihre Stufen, Phasen, Entwicklung und ihr Ende. So schwammig und sporadisch wie es erzählt wird, läuft es auch in Nathanaels Kopf ab. Zusammengebrochene Wahrnehmungen und der Verlust der Einschätzungsgabe, wer nun eine Gefahr ist und ob das Holzpüppchen sich dreht. Neben der klaren Gegenüberstellung der Aufklärung (Clara) und der Romantik (Nathanael) kommt es auch zu ihrer Auseinandersetzung miteinander. Können sich ergänzen, tragen dabei aber ein gewaltiges Risiko. Man kommt nur so lange nonverbal aus, bis die verschiedenen Sprachen Grund zum Frust sind. Auf eine sehr gruselige Weise ist Nathanael sehr relatable; die Reaktion der Logischen, der Auftrag, sich doch von solchen destruktiven Gedanken zu lösen, dazu aber gar nicht in der Lage zu sein. Eigentlich will Nathanael nur sich lieben, so liebt er eine gemütlose Puppe, die ihn brav widerspiegelt. Er verkörpert so viele Konzepte und Arten, dass ihm der Kopf platzt. Vielleicht auch, warum er sich ihn am Ende aufschlägt. Er hatte nie eine Chance, spiegelt das Unmögliche wider: Unmöglichkeit, genau das auszudrücken, was er fühlt. Unmöglichkeit, sich von den Wahnvorstellungen zu lösen. Unmöglichkeit, verstanden zu werden.