A review by hopedihop
Ein ganzes halbes Jahr. Geschenkausgabe by Jojo Moyes

2.0

Puh. Ich bin generell kein Fan von "klassischen" Romanzen. Also die bei denen man am Anfang schon weiß wie es enden wird und eigentlich auch nach den ersten 50 Seiten weiß was die Hindernisse in der Mitte sein werden.
Dazu kommt, dass die meisten dieser Bücher so sehr nach internalisiertem Sexismus schreien - das ist hier absolut nicht andern.
Spoiler Lousias Schwester z.B. wird von ihr die ganze Zeit abgewerten, dass sie so früh schwanger geworden ist - dafür ist sie doch eigentlich viel zu schlau blablabla. Dass zum Schwanger werden aber zwei Leute gehören wird am Anfang nur kurz erwähnt. Dass Treena ihren Sohn ohne dessen Vater aufzieht und wo dieser ist, darauf wird garnicht eingegangen. Es ist einfach Treenas Schuld - nicht die von Mr. X.
Ein anderes Beispiel ist Lous Mutter, die klassische Hausfrau.

Und ich habe ein Problem was den Ableismus angeht.
Spoiler Ich finde gut, dass Will sich entscheidet am Ende und dass seine Entscheidung zu sterben von allen akzeptiert wird. Aber die ganze Geschichte hinterlässt einen faden Beigeschmack, dass ein Leben im Rollstuhl nicht Lebenswert ist. Aber es hat angestoßen, dass ich mich weiter mit den Rechten und der Repräsentation von behinderten Menschen/Menschen mit Behinderung auseinandersetzen werden.