A review by kruemelgizmo
Brave Mädchen weinen nicht by Dania Dicken, Dania Dicken

4.0

Grace muss mit ihren sechzehn Jahren die dritte Ehefrau eines doppelt so alten Mannes werden. Sie lebt bei der FLDS, einer abgeschotteten fundamentalistischen Mormonensekte mitten in der Wüste von Utah. Aber Grace will nicht nach den strengen Regeln leben und so flieht sie mitten in Nacht und trampt nach Las Vegas. Dort lernt sie ein ganz anderes Leben kennen. Aber ihr neues Leben findet ein plötzliches Ende, denn ihr Ehemann macht sie ausfindig und verschleppt sie. Sie versucht alles sich den gewaltsamen Unterwerfungsversuchen ihres Mannes zu widersetzen, nicht nur für sich sondern auch für ungeborenes Baby. Sie hofft kein Mädchen zu bekommen, das sie dann nicht vor den frauenverachtenden Glaubensgrundsätzen der FLDS schützen kann…

Brave Mädchen weinen nicht ist die Vorgeschichte der FBI-Profilerin Libby Whitman aus der Feder von Dania Dicken.

Die FLDS ist eine fundamentalistische Mormonensekte in der Polygamie betrieben wird und auch gerne Minderjährige Mädchen verheiratet werden. In dieser Gesellschaft wächst Grace und auch dann ihre Tochter Libby auf. Beide eint ihre rebellische Art, und so sind die Probleme schon vorprogrammiert.

Dieser Prequel ist kein Thriller an sich, sondern er behandelt die Vorgeschichte von Libby aus der Libby Whitman-Reihe und der Sadie Scott-Reihe. Erzählt wird die Geschichte bzw. Leidensgeschichte von Grace Libbys Mutter, die in der FLDS aufgewachsen ist und für kurze Zeit aus ihr flüchten konnte und ihrer Tochter Libby. Ihre rebellische Art hat Grace ihrer Tochter vererbt, die später endgültig der Sekte entkommen kann.

Den tieferen Einblick in die Sekte und ihre Strukturen haben mir richtig gut gefallen auch wenn sich vieles nur mit Zähne knirschen und Fassungslosigkeit lesen lässt. Somit wird vieles was Libbys Vergangenheit betrifft klarer und auch ihre späteren Reaktionen lassen sich so viel besser erklären und einordnen. Auch wenn es kein Thriller wie die anderen Teile der Reihe ist, fand ich es sehr interessant und spannend.

Ein klein wenig unglücklich empfand ich den Übergang von Libbys Flucht zu den Ereignissen,die in der Sadie-Scott-Reihe thematisiert wurden, als Leser die beide Reihen kennt, war dies für mich ganz klar, wer die Reihen aber nicht kennt, wird hier vielleicht das ein oder andere Fragezeichen hinterher im Kopf haben.

Mein Fazit:

Für mich ein gelungenes Prequel, das mir von der Geschichte und auch dem Einblick in die FLDS sehr gefallen hat.