A review by jarichan
Red April by Santiago Roncagliolo

4.0

Peru gehört zu jenen Ländern, die im Geographieunterricht bei uns mal so nebenher erwähnt werden, unter "ferner liefen". Die Geschichte Perus? Seine politische Lage? Hm... da war doch mal was, Spanier oder so?

Also ein weiteres Mal sei erwähnt, wie toll es ist, dass noch solche Bücher geschrieben werden. Denn dank Roncagliolo habe ich nun einen vertieften Einblick in dieses südamerikanische Land bekommen, das mir bisher so unbekannt war.

Die beschriebenen politischen und geschichtlichen Erwähnungen sind belegt und bilden somit einen greifbaren Hintergrund für die fiktive Geschichte. Aber diese hat es ebenfalls in sich und könnte so oder ähnlich auch geschehen sein.

Die Verbindung der instabilen Lage des Landes, der extatisch zelebrierten Osterfeierlichkeiten und der blutigen Morde bilden ein dichtes Gerüst, das immer wackliger wird. Das alles macht "Red April" zu einem intensiven Lesegenuss, der nicht nur Krimifans überzeugen wird.

Wer sich mehr mit Peru beschäftigen möchte oder vielleicht irgendwann mal dorthin reisen möchte, findet hier eine sehr gute Mischung aus Fiktion und realem Hintergrund, um sich etwas mit diesem faszinierenden Land vertraut zu machen.