A review by missbookiverse
Fever by Lauren DeStefano

2.0

Liebes Fever,
was war denn das? Deine große Schwester Wither und ich hatten so eine gute Zeit zusammen und jetzt kommst du daher und machst alles kaputt.
Ich bin wirklich enttäuscht. Ich habe so viel mehr von dir erwartet, stattdessen fühlst du dich an wie ein Lückenfüller.
Es ging ja ganz gut los. Karnevalszenerien gewinnen mich immer schnell für sich, sogar diese sehr rotlichtstichige. Ein Riesenrad, ein Karussell, farbenprächtige Zelte, eine verschrobene Karnevalskönigin und süßlich-betörender Rausch in der Luft. Perfekt. Die Atmosphäre hat mich genauso umgehauen wie Rhine und Gabriel. Ich fand fast gar nichts Schockierendes an dem voyeuristischen Liebesspiel, zu dem sie gezwungen werden. Das könnte aber auch daran liegen, dass du dich darüber so ausschweigst. Rhine hat doch vorher noch mit niemandem Sex gehabt oder? Und jetzt, wo es unter so extremen Umständen sogar mehrmals dazu kommt, behältst du wirklich alle Details für dich? Das finde ich echt nicht fair.
Und wo ich schon bei Rhine und Gabriel bin – die beiden sind so anziehend wie Feuer und Eis. Da gibt es nicht das kleinste Fünkchen Chemie! Könnte daran liegen, dass Gabriel einfach null Charakter hat.

Versteh mich nicht falsch, du liest dich wirklich ganz gut. Lauren DeStefano hat sich wieder alle Mühe mit ihren schönen Formulierungen gegeben, aber das tröstet einfach nicht über deine zähe, schleppende Atmosphäre hinweg. Rhine und Gabriel kommen die ganze Zeit einfach so furchtbar passiv und eingeschlafen herüber. Als würden sie nichts verstehen und auf keine Handlung selbst kommen. Da waren ja die neu vorgestellten Figuren Maddie, Lilac und Grace schwungvoller. Obwohl ich ihr Auftauchen nicht richtig verstehe. Bis auf die Möglichkeit auf einen neuen Unterschlupf scheinen sie keine tragenden Rollen zu spielen.

Ich hoffe wirklich dein Nachfolger macht das alles wieder wett und bringt ein paar wachgerüttelte Figuren mit sich.

In tiefer Enttäuschung,
Infinite Playlist