A review by travelartandbookblogger
Du bist die Antwort auf deine Fragen by Kaja Andrea Otto

3.0

Du bist die Antwort auf deine Fragen - Mit Ahnenarbeit zu deiner kraftvollen Lebensvision von Kaja Andrea Otto ist eine Mischung aus Ratgeber, informativem Sach- aber auch praktischem Mitmachbuch, das sehr auf die historischen Ereignisse in Deutschland ausgerichtet ist und sich explizit nur an Frauen richtet und absichtlich andere Geschlechter ausgrenzt mit der Begründung des immer noch vorherrschenden Patriarchats.

Zu Beginn steht die Aufforderung über seine eigenen Vorfahr*innen zu recherchieren und dies eventuell als Stammbaum festzuhalten und mit Fotos, Interessen, Macken etc der jeweiligen Personen zu unterfüttern. Zudem kann man auch nach nicht-verwandten, inspirierenden Vorbildern suchen. Die immer wiederkehrenden Impulse lassen die Leser*innen nach der Informationsdichte der Kapitel kurz innehalten und sich selbst mit den gestellten Fragen auseinandersetzen. Als Unterstützung für die Zeremonien findet man im Anhang den Link zu unterstützenden Audiodateien.

Hat man eine*n Ahnen-Guide und eine*n Ahnen-Mentor*in ausgemacht, kann man diese als Kraftquelle nutzen und die von Generation zu Generation weitergegebenen kollektiven, historischen und persönlichen Traumata wie beispielsweise Sklaverei, Genozid, Hexenverfolgung aufarbeiten.

Zum Inhalt kann ich nicht sonderlich viel sagen, da ich mich bislang noch überhaupt nicht mit diesem Feld beschäftigt habe. In sich klingt die Argumentation schlüssig, auch wenn mir persönlich einiges „zu abgespacet“ war, also vor allem die Kapitel, in denen es um die Ahn*innenarbeit ging. Die zweite Hälfte des Buches war mir viel leichter zugänglich und ich fand es auch sehr interessant, Einblicke in das persönliche Leben der Autorin zu bekommen. Die Selbsttests sind sehr gut, um sich vieles einfach einmal selbst bewusst zu machen, außerdem schaffen die Hilfestellung und Aufforderung zur Veränderung um die Welt zu verbessern, beispielsweise durch Tierschutz, wie auch die Vorbereitungen auf den eigenen Tod (Stichwort Patient*innenverfügung, Testament, Organspende, Bestattung) Anreize.

An einigen Stellen spricht die Autorin die Missstände der Geschlechtergleichberechtigung an, was ich wichtig und gut finde, ich möchte aber betonen, dass das Patriarchat nicht nur für Frauen, sondern für alle Menschen die falsche Gesellschaftsform ist und dass ich es nicht richtig finde, anstelle des Patriarchats den Mann an sich als Feindbild zu betrachten.