4.0

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, dann mit "gnadenlos". Es ist unerwartet grausam und brutal gewesen und unsere Protagonistin, die anfangs noch den Eindruck einer klassischen Heldin gemacht hat, die von Bauerntochter zu Adel kommt, ist sie am Ende doch etwas ganz anderes. In ihr sehe ich mittlerweile eher eine Antiheldin, gnadenlos und rücksichtslos. Das hat dafür gesorgt, dass sie mir nie ganz sympathisch geworden ist, das finde ich aber eher interessant als störend.

Trotzdem, der eine Stern Abzug kommt hauptsächlich davon, dass ich keine wirkliche emotionale Bindung zu irgendeinem der Charaktere aufbauen konnte. Meine liebste Figur war Naoko, viele andere blieben eher blass und kantenlos, sodass man sie schlecht greifen konnte. Von der kleinen Romanze, die nebenbei vorkommt habe ich nichts gespürt.

Dafür gab es viel Plot, sodass man nie gelangweilt war oder das Gefühl hatte, dass sich das Buch zieht. Auch war das Konzept sehr spannend, wie die Vampire in die reale Welt eingebaut wurden und man trotz der aktuellen Zeitrechnung in einem viktorianischen Frankreich ist. Es war sehr düster und brutal, die Vampire gefährlich. Ein toller Vibe.

Jedoch sollte man wissen, das habe ich wahrscheinlich falsch interpretiert, als ich den Klappentext gelesen habe: Es ist keine Vampir Romance. Hier geht es generell nicht wirklich um Liebe und die Vampire sind nicht die Guten.
Ich würde es aber trotzdem empfehlen, wenn man eine flotte Vampirgeschichte möchte, die nicht ganz so lang wie so manch andere ist.