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A review by ellemir
Nevena by Burkhard Spinnen
3.0
Dieses Buch habe ich zufällig in der Onleihe gefunden und spontan ausgeliehen. Fasziniert haben mich die verschiedenen Aspekte des Buchs: das Zerbrechen einer Familie nach dem Tod der Mutter, die Welt der Online-Spiele, in die der Sohn abtaucht und dort quasi eine parallele Realität erlebt, die Geschichte des Balkans im zwanzigsten Jahrhundert, die sich für Vater und Sohn auf ihrer abenteuerlichen Reise als eine völlig fremde Welt erschließt.
Die Charaktere und ihre Gefühle der Trauer, der Verwirrung und ihre Hilflosigkeit sind gut beschrieben, der vorsichtige Versuch von Vater und Sohn, ihre Beziehung neu aufzubauen, hat mich sehr berührt. Nevena selbst blieb mir allerdings fremd.
Einige Ereignisse auf der Reise erschienen mir nicht ganz stimmig, die Charaktere, die sie auf ihrer Suche treffen, bleiben flach und die jüngere Geschichte des Balkans, ein wichtiges Element und Beweggrund für Nevenas Handeln, wird mir zu oberflächlich abgehandelt.
Positiv fiel mir auf, dass zwar die Probleme einer virtuellen Realität, das Lügen über die eigene Identität im Netz thematisiert werden, aber das Medium an sich nicht verteufelt wird. Stereotype Warnungen vor den Gefahren des Internets und seiner Communities unterbleiben, auch wenn dem Sohn auf der Reise schmerzlich bewusst wird, wie wenig er doch eigentlich über das Mädchen weiß, die sich im Verlauf des letzten Jahres zur wichtigsten Person in seinem Leben entwickelt hat, wie viele Lügen ihm erzählt wurden.
Das Ende erschien mir ein wenig abrupt, für mich blieben einige Fragen offen.
Insgesamt ein gutes Buch, dem ich eher 3,5 als 3 Sterne geben würde.
Die Charaktere und ihre Gefühle der Trauer, der Verwirrung und ihre Hilflosigkeit sind gut beschrieben, der vorsichtige Versuch von Vater und Sohn, ihre Beziehung neu aufzubauen, hat mich sehr berührt. Nevena selbst blieb mir allerdings fremd.
Einige Ereignisse auf der Reise erschienen mir nicht ganz stimmig, die Charaktere, die sie auf ihrer Suche treffen, bleiben flach und die jüngere Geschichte des Balkans, ein wichtiges Element und Beweggrund für Nevenas Handeln, wird mir zu oberflächlich abgehandelt.
Positiv fiel mir auf, dass zwar die Probleme einer virtuellen Realität, das Lügen über die eigene Identität im Netz thematisiert werden, aber das Medium an sich nicht verteufelt wird. Stereotype Warnungen vor den Gefahren des Internets und seiner Communities unterbleiben, auch wenn dem Sohn auf der Reise schmerzlich bewusst wird, wie wenig er doch eigentlich über das Mädchen weiß, die sich im Verlauf des letzten Jahres zur wichtigsten Person in seinem Leben entwickelt hat, wie viele Lügen ihm erzählt wurden.
Das Ende erschien mir ein wenig abrupt, für mich blieben einige Fragen offen.
Insgesamt ein gutes Buch, dem ich eher 3,5 als 3 Sterne geben würde.