A review by missbookiverse
The Wolf Wilder by Katherine Rundell

3.0

Ein Buch, das mit dem Satz “Once upon a time, a hundred years ago, there was a dark and stormy girl.” beginnt, erzielt durch seinen Schreibstil direkt die ersten 10 Punkte. Mit den teils poetischen Beschreibungen geht es bis zum Schluss weiter, die Worte haben mir eisigen Wind ins Gesicht gepustet, weiches Wolfsfell an den Fingerspitzen entlang gerieben und bunte Farben in den unendlichen Schnee geleuchtet. Schon als Kind war ich fasziniert von der Beziehung zwischen Wolf und Mensch, die hier treffend festgehalten wurde. Der Beruf der Wolf Wilder ist ein sehr spannender, denn er respektiert, dass der Wolf ein wildes Tier ist, das nicht gezähmt werden möchte. Sowohl Feo, ihre Mutter, ihr neuer Freund Ilya als auch die Wölfe selbst bringen viele liebenswerte Charaktereigenschaften mit sich. Leider tröstete mich das nicht über die Wendung ab der zweiten Hälfte des Buches hinweg. Meine Erwartung war, dass es um das Überleben in der Wildnis mit Hilfe von Wölfen geht, aber plötzlich wird es ganz historisch und gesellschaftskritisch. Da wird eine ganze Revolution gestartet (zugegeben, Feo stolpert da genauso drin herum wie ich als Leser) und irgendwie kommt in letzter Sekunde auch immer die rettende Hand (oder Pfote) zur Hilfe. Was nicht heißt, dass die Autorin sich nicht traut Feo auch Verluste erleiden zu lassen.

Für alle, die sich zu Weihnachten ein bisschen Wölfe, Schnee, Zauberworte und Revolution wünschen.