A review by filunara
Bis alle Schuld beglichen by Alexander Hartung

2.0

Mein erster Krimi seit Ewigkeiten und mein erstes Buch, das ich auf Deutsch lese seit noch länger. Ich weiß nicht, ob ich einfach nur die englische Sprache gewohnt bin und mir das Buch deshalb so „hakelig“ vorkam ... aber alleine, dass der Autor „als wie“ schreibt macht mich wahnsinnig. Welches Lektorat lässt das denn durchgehen? Sprachlich jedenfalls nichts besonderes.

Zur Story: Ich wusste schon nach ein paar Seiten, wer für die Morde verantwortlich ist. Ich habe nicht direkt ein Motiv erkannt, aber das kam dann mit der Zeit. Insofern war die Auflösung für mich alles andere als eine Überraschung und ich war jedes Mal genervt, wenn die Verdächtigen sich geändert haben, weil ja klar war, dass es nicht richtig ist. Die Charaktere sind nicht sehr dreidimensional, einzig Jan war etwas besser geformt als die anderen. Die weiteren Protagonisten sind eher Klischees. Die Beschreibung von Max, dem Hacker, nehme ich ein wenig persönlich. Warum müssen die Computernerds immer gammelig sein, irgendwie weird und sozial nicht sehr begabt? In seiner Wohnung stinkt es, er selbst müffelt und überall stapeln sich Pizzakartons. Zoe ist dann die toughe Rechtsmedizinerin, die einfach zu „cool“ ist, ständig raucht und flucht und sO aNdErS iSt AlS dIE aNdErEn FrAuEn. Bei Chandu bin ich mir noch nicht sicher. Er sollte etwas mehr Hintergrund erhalten, das ist mit klar, aber irgendwie wirkt seine Geschichte angefangen und nicht zuende gebracht. Vielleicht wird im zweiten Teil der Reihe ja noch mehr aus ihm gemacht.

Alles in allem eine kurzweilige Unterhaltung, wenn man sich nicht an eher flachen Charakteren stört. Das Sonderermittlungsteam rund um Jan hat aber Potential, ich hoffe für alle LeserInnen, dass das auch ausgeschöpft wird. Ein bisschen CIA- Charme, aber i Berlin.