A review by tnt307
Japanische Geistergeschichten by Lafcadio Hearn

3.0

Es war eine spannende Lektüre. Manche Geschichten fand ich natürlich besser als andere.
Direkt am Anfang hat mich "Ingwa-banashi" ziemlich schockiert (alte Frauen im Sterbebett können ziemlich fiess sein). Auch Yurei-Daki (Geisterkaskade) war ziemlich spannend. An der Stelle wurde ich an ältere Balladen erinnert.
Und der Traumfresser (Baku) hat mir auch gut gefallen. Ich dachte ein Traumfresser wäre etwas negatives...

Im Allgemeinen fand ich vielleicht nicht so sehr die einzelnen Geschichten so spannend, sondern die Atmosphäre und Motive, die sie vermitteln. Sehr viele Geister, Nachleben, Emotionen, die Gestalten annehmen. Und teilweise die Erzählweisen, die manchmal gefühlt keinen richtigen Anfang und Ende haben. Wir erwarten am Ende von einer Geschichte eine Aufschlüsselung oder Belehrung, einfach ein Ende. Und hier war es oft nur einer Darstellung von "aktuellem" Zustand.

Das einzige, was mich durchgehend gestört hat, waren die japanische Bezeichnungen, die nirgendwo erläutert wurden. Einfach nur kurze Fußnoten hätten das schon getan. Oder ein Vorwort, dass auf die japanische Kultur und gesellschaftliche Gewohnheiten eingeht.

Ich habe auch gehört, dass das Audiobook besser sein soll (kann ich mir gut vorstellen).