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A review by anna4
Golden Heritage by Carolin Wahl
fast-paced
- Plot- or character-driven? Plot
- Strong character development? No
- Loveable characters? No
- Diverse cast of characters? It's complicated
- Flaws of characters a main focus? Yes
2.25
Ich musste mir nochmal meine Rezension zu “Skogen Dynasty” durchlesen, um mich zu vergewissern, dass ich es auch wirklich richtig in Erinnerung hatte. Denn ja, ich habe tatsächlich gesagt, dass ich die anderen Skogen Geschwister interessant finde und gespannt auf ihre Bücher bin. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich mich gefreut habe, dass der nächste Band sich um Elli drehen wird.
Jetzt sind wir hier, nach Beenden von Ellis Buch und ich muss sagen: Das Buch war leider enttäuschend.
Mir hat, wie auch schon im ersten Teil, Norwegen/Oslo als Handlungsort gefallen und auch das Keksimperium “KOSGEN” als Dreh- und Angelpunkt fand ich toll.
Die Handlung von “Golden Heritage” setzt in einer Szene an, die irgendwo in den letzten 30% von “Skogen Dynasty” stattfindet, was ich wirklich gut fand, um so an die Handlung und die Welt anzuknüpfen.
Und dann ging es gefühlt nur noch bergab.
Gleich zu Beginn wurde der Hater in mir geweckt, denn warum muss man als Kose- bzw. Spitznamen, sowas wie “Kätzchen” wählen ??
Es hat, zum Glück, irgendwann ab der 40% Grenze aufgehört und wurde am Ende noch einmal für die letzten fünf Sätze des Buches wiederbelebt. Ich wünschte, dieses Wort hätte es erst gar nicht ins Buch geschafft. Das ist wieder so ein typischer Fall, in dem es auf englisch vielleicht gut geklungen hätte, in einem entsprechenden Setting und wenn Lucas der böse und herzlose Bad Boy gewesen wäre, der mir versucht wurde zu verkaufen, aber im Deutschen ist das einfach ein No-Go.
Es hat, zum Glück, irgendwann ab der 40% Grenze aufgehört und wurde am Ende noch einmal für die letzten fünf Sätze des Buches wiederbelebt. Ich wünschte, dieses Wort hätte es erst gar nicht ins Buch geschafft. Das ist wieder so ein typischer Fall, in dem es auf englisch vielleicht gut geklungen hätte, in einem entsprechenden Setting und wenn Lucas der böse und herzlose Bad Boy gewesen wäre, der mir versucht wurde zu verkaufen, aber im Deutschen ist das einfach ein No-Go.
Die Monologe der beiden Hauptcharaktere, Elli und Lucas, drehen sich während der gesamten knapp 400 Seiten um dieselben Themen und Probleme, ohne wirklich voranzukommen. Ich habe irgendwann nur noch mit den Augen gerollt.
Lucas’ ganze Charakter basiert auf “Ich bin so ein Arschloch blablabla ich hab mir das alles selbst aus dem nichts erarbeitet blablabla ich will dazugehören blablabla die Verantwortung meiner Familie lastet auf meine Schultern, damit sie es irgendwann besser haben.”
Es wurde kurz Lucas’ Familienhintergrund erwähnt. Schade, dass es wirklich nur kurz war und alles, was mit seiner Familie zu tun hatte, sich auf sein “ich muss so hart arbeiten, damit meine Familie es besser hat” beschränkt.
Die Szene mit einer seiner jüngeren Schwestern war, um ehrlich zu sein, nutzlos, denn so schnell das ganze Geschehen eingeleitet wurde, so schnell war auch alles wieder vorbei. Das wäre eine tolle Gelegenheit gewesen, Lucas, den Bruder, kennenzulernen, allerdings wurde das komplett ignoriert.
Und Elli..tja. Ellis Monologe bestanden viel aus “ich will mich beweisen blablabla was ist mit Lucas und unserer Freundschaft passiert blablabla ich bin so schüchtern, will es aber zu etwas großes in der Firma bringen”.
Ich hatte auch das Gefühl, als würde ich zwei Versionen von Elli lesen. Die eine Person, schüchtern, die kaum vor jemandem sie selbst sein kann und vor einer Gruppe von Leuten gerade so ein Wort rausbringt und dann die, die Kinks hat und audio eritoca hört.
Diesselbe Person, die einen Praise Kink hat und Erotikhörspiele hört, kann das Wort “Sex” nicht über die Lippen kriegen vor dem Mann, mit dem sie geschlafen hat ? Ich glaube, es wurde sogar versucht, das irgendwie als süß darzustellen? Süß ist sowas tatsächlich nicht.
Ellis Entwicklung von "schüchtern" zu "selbstbewusst" ist auch komplett untergegangen und aus Sicht des Lesers fast vollständig im Hintergrund passiert, obwohl das doch ein großer Teil ihres Charakters und der eigentlich Zusammenarbeit mit Lucas und damit der Handlung war.
Ich fand es auch too much, wie selbstverständlich Elli irgendwann 1-und-1 zusammengezählt hat: “Lucas verhält sich so und so, weil er etwas für mich empfindet. Wie konnte ich nur so blind sein? Jetzt macht alles Sinn”. Dasselbe Problem hatte ich auch schon während “Skogen Dynasty”, denn Sander hatte auch einen sechsten Sinn, warum Norah so handelt, wie sie es getan hat.
Meine mögliche Sympathie für Elli hat sich dann auch in dem Moment verabschiedet, als die beiden sich allen Ernstes bei der 90% (zählt das immer noch als 3rd act breakup??) Grenze “getrennt” haben (halloooooo ??? 90% ???????) und Ellis Einstellung dazu war “wenn ich ihm wichtig bin, muss er sich schon Mühe geben und bei mir hinterherlaufen”. Obwohl es auch fraglich ist, ob man das, was die beiden hatten sowieso "Beziehung" nennen konnte. Eher nicht.
Es ist wirklich fragwürdig, wenn einem die Nebencharaktere, in diesem Fall die Freunde von Lucas und Ellis beste Freundin, einfach viel mehr gefallen haben als die beiden Hauptcharaktere.
Ich war dann auch froh, als das Buch endlich vorbei war.
Insgesamt hat das Buch oft gewirkt, als ob viele Szenen herausgeschnitten oder gekürzt wurden. Viele Konzepte und Ideen nicht ausgereift oder zu Ende geführt.
Elli hat zum Beispiel Lebensmitteltechnik studiert. Mega! Warum wurde das nicht mehr, als in einigen Nebensätzen, in die Handlung eingebracht? Denn das, was man darüber gelesen hat, würde eher darauf schließen, dass Elli einfach gerne backt. Ich hätte lieber über die vollständige Produktion einer neuen Kekssorte gelesen, als einen sich wiederholenden Monolog.
Elli hat zum Beispiel Lebensmitteltechnik studiert. Mega! Warum wurde das nicht mehr, als in einigen Nebensätzen, in die Handlung eingebracht? Denn das, was man darüber gelesen hat, würde eher darauf schließen, dass Elli einfach gerne backt. Ich hätte lieber über die vollständige Produktion einer neuen Kekssorte gelesen, als einen sich wiederholenden Monolog.
Ich glaube aus Lesersicht wäre das Gespräch zwischen Elli und ihrem Großvater bzgl. KOSGEN und den neuen Keksen wirklich interessant gewesen. Genauso wie das klärende Privatgespräch, aber soweit kam es im Buch gar nicht.
Lucas liebt Motorräder und das Malen. Cool! Eine anständige Spritztour mit anständigen Gesprächen wäre auch nicht verkehrt gewesen.
Schade, dass ich “Golden Heritage” noch schlechter fand als “Skogen Dynasty”. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man etwas verpasst, wenn man das Buch nicht liest.
Meine ganze Hoffnung für diese Reihe liegt jetzt bei Theo und “Larsson Legacy”!
Vielen Dank an Loewe Intense für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.