A review by rinku
Tod in der Arktis by Elisabeth Herrmann

adventurous dark emotional mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? It's complicated
  • Flaws of characters a main focus? No

4.0

 German release, German review 

Tod in der Arktis hat mir grundlegend gut gefallen. Die Hauptfiguren waren interessant und das Setting war sehr atmosphärisch, obwohl es hier und da etwas vorhersehbar und klischeehaft war. Ich stimme anderen Reviewer*innen zu, dass es kritisch zu diskutieren ist, dass Hermann als Nicht-Samin über diese schreibt. Ich bin jedoch nicht in der Position, zu bewerten, ob dies angemessen ist oder nicht, aber hinterfragen und reflektieren sollte man dies auf jeden Fall. 

Die Handlung des Buches dreht sich um die Hauptfigur Ravna, die als Praktikantin bei ihrer lokalen Polizeistation anfängt. Nach einem Mordfall an einem Samen, den Ravna persönlich kannte, kommt der Kommissar aus der Großstadt, Thor, um der Polizeistation zu helfen. Zusammen mit Thor ermittelt Ravna rund um den Mordfall. Einige Dinge an dem Fall selbst waren mehr hervorsehbar, wie die Tatsache, dass
eine der beteiligten Personen schwanger ist
, aber andere Aspekte haben mich überrascht. Besonders das Ende hat mir hier gefallen:
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Ravnas Urgroßmutter die Mörderin und ihre Familie so in den Fall involviert war. Die finale Szene war so atmosphärisch mit dem Schneesturm und dem Wasserfall
. Auch allgemein ist das Buch sehr atmosphärisch und ich liebe bekanntlich ja Kleinstadtsettings. 

Ich lese nicht viele Krimis, aber deutsche Fernsehvorabendkrimis sind meine Guilty Pleasure. dementsprechend habe ich ein wenig Ahnung über gängige Klischees – und davon finden wir hier einige. Die allgemeine Figurenkonstellation von einer Assistentin/Praktikantin, die weit über ihren Tätigkeitsbereich heraus ermittelt – und damit durchkommen, was immer etwas unrealistisch ist – und dem erfahrenen Polizisten gibt es doch recht oft. Hier ist es der Kommissar Thor, der etwas klischeehaft der arrogante, analytisch denkende Städtler ist, wogegen Ravna sein emotionaler Counterpart ist. Dennoch mochte ich ihn recht gerne und die beiden waren ein tolles und interessantes Ermittlerduo. Zu den anderen Charakteren lässt sich noch sagen, dass es außer Ravna leider keine weitere weibliche Figur bei der Polizeistation gibt. Eine andere Sache, die etwas unangenehm war, ist die Tatsache, dass Leute Witze darüber machen, dass Ravna und Thor daten würden – sie ist siebzehn, er ist in seinen Vierzigern. Auch gibt es Veganer*innen-Bashing, was sehr aus der Zeit gefallen wirkt. 

Allgemein jedoch hat mir Tod in der Arktis gut gefallen und ich bin gespannt, worum es im nächsten Buch gehen wird.