A review by gilexia
Die Verlobten des Winters by Christelle Dabos

slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.25

Es ist wirklich ein außergewöhnliches Buch im Bereich Young Adult und deshalb war es schon sehr erfrischend. Ich mochte die Atmosphäre sehr und der Schreibstil ist wirklich wunderschön. Ich habe diesen Schreibstil und Erzählstil sehr geliebt, und ist für mich wirklich das was am meisten heraussticht an diesem Buch. Ich mochte auch den Schlussteil sehr. Es war rasant, es ging wirklich was ab und die Protagonistin Ophelia kam mal auch sich heraus. Da hatte ich auch Spaß beim Lesen gehabt. Den Anfang mochte ich auch noch, weil Ophelias Welt so interessant war.

Nun zu den negativen Sachen. Ich fand ja Ophelias Welt wirklich interessant und sowas in der Art habe ich noch nicht gelesen. ... Nur leider war man nicht lange dort und konnte somit nicht mehr über diese Welt erfahren. Schade an sich, weil die Welt danach eher typisch YA-Fantasy war. Nichts groß Neues. Das kannte man schon als erfahrene Leserin.
Die Protagonistin (und eigentlich fast alle Charaktere) wirkten nicht sympathisch, was ich schon schade finde. Thorn und Ophelia sind ziemlich ungewöhnlich vom Charakter her, aber ich konnte für kein wirklich Sympathie hegen. Erst am Ende mochte ich Ophelia etwas mehr, aber es ist nicht wirklich so, dass ich mit ihr mitfühle.
Was ich übrigens sehr nervig fand, dass die Autorin jedesmal - wirklich verdammt jedesmal - erwähnen musste, wie schlaksig und groß Thorn ist, wenn er auftauchte. Ich habe es schon beim ersten Mal verstanden und muss es nicht noch mal tausend Mal hören. Schön, dass er anders aussieht als andere, aber ich muss es nicht 300 mal hören. Dazu wurde auch ganz oft erwähnt, wie klein Ophelia auch ist. Die Autorin liebt wohl Wiederholungen ... ich nicht wirklich.
Das World-Building war ... nicht wirklich gut. Ich weiß nicht, was für eine Welt die Autorin erschaffen wollte. Am Anfang wirkte es schon wie High-Fantasy und ich würde auch sagen, es ist High-Fantasy, aber dann kommen einfach Begriffe aus unserer Welt, wie "Monat Dezember" und ich bin dann somit komplett raus aus der Geschichte. Es könnte auch angehen, dass es in der Zukunft spielt und unsere Welt eben zu deren Welt wurde. Es wurde auch ein paar "Alte Welt" erwähnt, aber wenn es wirklich das ist, finde ich es nicht so gut gemacht.
Nun zur Geschichte selbst. Ich habe kein Plan, was das Buch mir sagen will und warum ich den zweiten Teil lesen sollte. Die Geschichte hat nicht wirklich ein "Ziel" und plätschert eher sich vor hin. Ich glaube, die Autorin hatte mehr Fokus darauf, dass alles so außergewöhnlich sein sollte - was, es auch auf jeden Fall ist, - aber die ganzen Elemente sind nicht wirklich gut ausgereift. Die Details und Genauigkeit fehlen. Da waren auch kleine Logikfehlern, aber bei YA bin ich das mittlerweile gewöhnt. Die gehören wohl dazu.

Ich bin mir auch noch unsicher, ob ich die Reihe weiterlesen will. Die Autorin hat mir nicht wirklich einen Grund dafür gegeben. Es ist nur mein innerer Monk, der aufschreit, ich muss Reihen beenden, aber ganz ehrlich momentan zieht es mich nicht dazu den zweiten Teil zu lesen. Vielleicht irgendwann mal, aber jetzt auf jeden Fall nicht.

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Zitat:
»Hast du Monsieur Thorns Blick gesehen, als du deine Mahlzeit überall im Zeppelin wieder von dir gegeben hast?«
»Nein, Tante, in dem Moment war ich etwas abgelenkt.«