A review by kathrinpassig
How to Belong with a Billionaire by Alexis Hall

2.0

Ich kann mich nicht wirklich beschweren, weil: wer sich in den BDSM-Milliardärs-Liebesroman begibt, muss es halt ausbaden. Ich würde aber gern.

Update: Ich habe noch mal nachgedacht und eingesehen, dass es so nicht geht. Früher hat die Rechtsprechung in Deutschland entschieden, dass Versterben bei Asphyxiepraktiken im Dominastudio das Ergebnis eines Todeswunsches ist und nicht juristisch verfolgt werden soll[1], das war falsch und mein Urteil ist auf dieselbe Art falsch. Auch als Leserin von Milliardärsromanen darf man Erwartungen haben, und auch Autor*innen von Milliardärsromanen haben ein Anrecht auf Bewertungen, die nicht nur "von dem Genre darf man halt grundsätzlich nichts erwarten" lauten.

Also: Die erste Hälfte dieses dritten Bandes handelt von Ardens Leben nach der Trennung vom Milliardär (die ich übersprungen habe, weil Band 2 mit Spanking im Privatjet anfing AUF EINEM INLANDSFLUG, diese Schweine). Arden ist eine sympathische Figur und ich habe das mit Interesse verfolgt. In der zweiten Hälfte muss er dann aber schnell wieder mit dem Milliardär zusammenfinden, und dieser Teil wirkt mühsam hingebogen und lässt alle Beteiligten unsympathisch wirken. Ich habe jetzt die Funktion der Milliarden im Milliardärsroman verstanden: Es ist die von Magie in anderen Büchern, man kann damit einfach jedes Problem lösen. Was ja okay ist, aber dann möchte ich lieber Magie, da muss ich weniger über die realen Klassen-, Geld- und Über-dem-Gesetz-steh-Fragen nachdenken, die diese Problemlösungen aufwerfen. Ich habe aber aus diesem Buch gelernt, dass man cheese toasties auch in der Pfanne zubereiten kann und gar kein Spezialgerät braucht, sogar die Details wurden erklärt. Life-changing! Dafür hat sich das alles gelohnt.

[1] "Spättod nach Strangulation (Erhängen)", H. Maxeiner. Archiv für Kriminologie 180 (5-6), 1987, 161-171, leider nicht online, deswegen hier nur aus der Erinnerung zitiert.