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auroara 's review for:
Die Gaben der Unvollkommenheit
by Brené Brown
1 ★
German review
(English below)
Ich habe mich schon öfters mit den Themen der Selbstverbesserung und Selbstliebe beschäftigt. Als jemand, der einige mental health Probleme hat und mit negativen Gedanken zu kämpfen hat, hat mich die Beschreibung angesprochen. Ich habe mir von dem Buch nicht die Welt versprochen, aber ein bisschen Inspiration und Einblicke in ein Leben mit mehr Selbstakzeptanz.
Die ersten ein bis zwei Kapitel waren nicht schlecht, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zur Schamforschung einleuchtend und nicht uninteressant. Doch spätestens bei den einzelnen Kapiteln bezüglich der Schritte zu einem “Leben aus vollem Herzen” wurde mir klar wie nichtssagend dieses Buch für mich sein würde.
Alle Themen oder Schritte, die die Autorin aufzählt und erklärt, sind Möglichkeiten, die jedem bekannt sind, der sich auch nur ansatzweise mit den Themen “sich selbst akzeptieren” oder “ein glücklicheres Leben führen” beschäftigt hat. Resilienz, Mitgefühl, Dankbarkeit, Achtsamkeit, Entspannung, Kreativität - das sind bekannte Themen, zu denen es deutlich bessere Forschungen gibt. Die Autorin wirkte auf mich stellenweise so unwissend und lebensfern. Sie beginnt fast jedes Kapitel mit einem Einstieg wie “Die Ergebnisse meiner Forschung haben mich überrascht. Das hat mein Leben komplett verändert”, und zählt dann banale “Erkenntnisse” auf, in denen man nach 2-3 schnellen Google-Recherchen mehr Einblicke hat als nach dem Lesen dieses Buches.
Die Forschung (Interviews), auf die sie sich bezieht, wird nie genauer erläutert. Keine Zahlen, keine Aussagen, keine Geschichten der Probanden. Alles ist auf die Autorin selbst bezogen. Das ganze Buch ist mit einem besserwisserischen Ton belegt, bei dem gleichzeitig eine gewisse victim mentality durchscheint. Der Schreibstil ist nicht gut und sehr anstrengend zu lesen, die Kapitel fühlen sich wie aneinandergereihte, langatmig Blogeinträge an.
Was dieses Buch aber komplett unbrauchbar macht, waren die kurzen “Übungen” am Ende der Kapitel. Hier sollten Tipps gegeben werden, wie man als Leser das eben erläuterte im Alltag umsetzen kann. Stattdessen schreibt die Autorin Dinge wie “In solchen Situation mache ich oft …” oder “Mir hat … geholfen” oder “Ich denke an … und fühle mich danach besser”. Ok? Und? Wie soll mir das helfen? Selbst wenn es kein Selbsthilfe-Buch ist, sollte es dennoch einige praktische Hilfestellungen für den Leser geben. Alles in allem ein eher deprimierendes als inspirierendes Buch.
---------------
English review
I've researched the topics of self-improvement and self-love a few times before. As someone who has some mental health problems and deals with negative thoughts, the description of the book appealed to me. I did not expect much from the book, but I was looking forward to some inspiration and insight about living with more self-acceptance.
The first one or two chapters were not bad, the experiences and insights of the author about her research of shame were not uninteresting. But when I started reading the individual chapters on the steps towards a "Wholehearted living" I realized how meaningless this book would be to me.
All topics or steps that the author lists and explains are activities known to anyone who has dealt with the topics of "accepting oneself" or "living a happier life". Resilience, compassion, gratitude, mindfulness, relaxation, creativity -- these are well-known subjects with already much better research. The author seemed so clueless and remote from everyday life to me. She starts almost every chapter with an entry like "The results of my research have surprised me. This changed my life completely” and then she lists trivial "knowledge" for which you get much better insight after 2-3 quick Google searches than after reading this book.
The research she refers to is never explained in more detail. No numbers, no statements, no stories of the participants. It's all about the author herself. The whole book is filled with a know-it-all voice, while at the same time having some sort of victim mentality. The writing isn't good either, the chapters feel like they're lengthy, unstructured blog entries.
What makes this book completely useless is the short exercises at the end of the chapters. There should be tips on how the reader could implement what they have just read in everyday life. Instead, the author writes things like, "In this situation, I often do ..." or "It helps me when …" or "I think about ... and feel better afterwards". Ok? What am I supposed to do with this information? Even if this is not a self-help book, there should still be some practical tips for the reader. Overall, it was more of a depressing than an inspiring book.
German review
(English below)
Ich habe mich schon öfters mit den Themen der Selbstverbesserung und Selbstliebe beschäftigt. Als jemand, der einige mental health Probleme hat und mit negativen Gedanken zu kämpfen hat, hat mich die Beschreibung angesprochen. Ich habe mir von dem Buch nicht die Welt versprochen, aber ein bisschen Inspiration und Einblicke in ein Leben mit mehr Selbstakzeptanz.
Die ersten ein bis zwei Kapitel waren nicht schlecht, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zur Schamforschung einleuchtend und nicht uninteressant. Doch spätestens bei den einzelnen Kapiteln bezüglich der Schritte zu einem “Leben aus vollem Herzen” wurde mir klar wie nichtssagend dieses Buch für mich sein würde.
Alle Themen oder Schritte, die die Autorin aufzählt und erklärt, sind Möglichkeiten, die jedem bekannt sind, der sich auch nur ansatzweise mit den Themen “sich selbst akzeptieren” oder “ein glücklicheres Leben führen” beschäftigt hat. Resilienz, Mitgefühl, Dankbarkeit, Achtsamkeit, Entspannung, Kreativität - das sind bekannte Themen, zu denen es deutlich bessere Forschungen gibt. Die Autorin wirkte auf mich stellenweise so unwissend und lebensfern. Sie beginnt fast jedes Kapitel mit einem Einstieg wie “Die Ergebnisse meiner Forschung haben mich überrascht. Das hat mein Leben komplett verändert”, und zählt dann banale “Erkenntnisse” auf, in denen man nach 2-3 schnellen Google-Recherchen mehr Einblicke hat als nach dem Lesen dieses Buches.
Die Forschung (Interviews), auf die sie sich bezieht, wird nie genauer erläutert. Keine Zahlen, keine Aussagen, keine Geschichten der Probanden. Alles ist auf die Autorin selbst bezogen. Das ganze Buch ist mit einem besserwisserischen Ton belegt, bei dem gleichzeitig eine gewisse victim mentality durchscheint. Der Schreibstil ist nicht gut und sehr anstrengend zu lesen, die Kapitel fühlen sich wie aneinandergereihte, langatmig Blogeinträge an.
Was dieses Buch aber komplett unbrauchbar macht, waren die kurzen “Übungen” am Ende der Kapitel. Hier sollten Tipps gegeben werden, wie man als Leser das eben erläuterte im Alltag umsetzen kann. Stattdessen schreibt die Autorin Dinge wie “In solchen Situation mache ich oft …” oder “Mir hat … geholfen” oder “Ich denke an … und fühle mich danach besser”. Ok? Und? Wie soll mir das helfen? Selbst wenn es kein Selbsthilfe-Buch ist, sollte es dennoch einige praktische Hilfestellungen für den Leser geben. Alles in allem ein eher deprimierendes als inspirierendes Buch.
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English review
I've researched the topics of self-improvement and self-love a few times before. As someone who has some mental health problems and deals with negative thoughts, the description of the book appealed to me. I did not expect much from the book, but I was looking forward to some inspiration and insight about living with more self-acceptance.
The first one or two chapters were not bad, the experiences and insights of the author about her research of shame were not uninteresting. But when I started reading the individual chapters on the steps towards a "Wholehearted living" I realized how meaningless this book would be to me.
All topics or steps that the author lists and explains are activities known to anyone who has dealt with the topics of "accepting oneself" or "living a happier life". Resilience, compassion, gratitude, mindfulness, relaxation, creativity -- these are well-known subjects with already much better research. The author seemed so clueless and remote from everyday life to me. She starts almost every chapter with an entry like "The results of my research have surprised me. This changed my life completely” and then she lists trivial "knowledge" for which you get much better insight after 2-3 quick Google searches than after reading this book.
The research she refers to is never explained in more detail. No numbers, no statements, no stories of the participants. It's all about the author herself. The whole book is filled with a know-it-all voice, while at the same time having some sort of victim mentality. The writing isn't good either, the chapters feel like they're lengthy, unstructured blog entries.
What makes this book completely useless is the short exercises at the end of the chapters. There should be tips on how the reader could implement what they have just read in everyday life. Instead, the author writes things like, "In this situation, I often do ..." or "It helps me when …" or "I think about ... and feel better afterwards". Ok? What am I supposed to do with this information? Even if this is not a self-help book, there should still be some practical tips for the reader. Overall, it was more of a depressing than an inspiring book.