A review by missbookiverse
Gone by Lisa McMann

4.0

ACHTUNG! Mögliche Spoiler für Teil 1 und 2 der Reihe!

Kurz und knapp
Ein würdiger Abschluss für die Dream Catcher Trilogie. Janie wird mit allerhand Problemen konfrontiert, die ihr abweisendes Verhalten Cabel gegenüber erklären. Dennoch kommen die Gefühle zwischen den beiden nicht zu kurz und es werden interessante neue und alte Aspekte aufgegriffen und befriedigend abgeschlossen.

Lang und breit
Endlich habe ich auch den dritten und letzten Teil der Dream Catcher Trilogie gelesen. Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen Angst hatte, weil ich aus vielen Ecken von enttäuschten Erwartungen gehört habe, aber mir ging es zum Glück nicht so.

Die Beziehung zwischen Cabel und Janie hat sich so schön gelesen wie eh und je. Sie zählen definitiv zu meinen liebsten Buchpärchen. Wie schon in den Vorgängern ist ihre Beziehung alles andere als perfekt. Es gibt leider nicht so viele intime Momente wie in Fade und ich habe mich oft gefragt, warum Janie Cabel ständig von sich wegstößt. Schließlich haben die beiden schon so viel miteinander durchgemacht, irgendwann muss sie doch wissen, dass sie ihm vertrauen kann. Andererseits werden von Janies Seite gute Gründe aufgebracht, warum sie sich nicht hundertprozentig auf ihn einlassen will. Sie schämt sich für ihre Mutter, sogar vor ihrer engsten Vertrauensperson, sie will sich selbst schützen und kann sich nicht entscheiden, was sie von ihrer Zukunft möchte.
Gerade dieser innere Kampf, den Janie mit sich austrägt, die Frage, ob sie lieber blind oder einsam sein möchte, ist unheimlich tragisch und verleiht dem Buch eine sehr melancholische Note.

Richtig gut fand ich, dass Janies Mutter nicht vergessen wurde. In den ersten beiden Bänden steht sie als dauerbetrunkene Versagerin eher im Hintergrund, aber in Gone stellt sich Janie endlich diesem Problem. Sie schafft es über sich hinaus zu wachsen und ihre Mutter zum ersten Mal richtig zu konfrontieren. Mir hat es wirklich ausgezeichnet gefallen, dass das Thema nicht unter den Tisch gekehrt und vergessen wurde, dass einen Menschen so etwas beschäftigt und er sich möglicherweise auch mit einer Art Therapie da heraushelfen muss.

Während die Träume in Wake meistens irgendwelche banalen Dinge oder Alpträume beschrieben und mich oft langweilten, fand ich sie in Gone endlich mal richtig spannend zu lesen.

Der Stil ist so wie ich ihn mir inzwischen von Lisa McMann erwarte: knapp, schnörkellos und lebendig.

Mit dem Ende des Romans und damit auch der Trilogie bin ich komplett zufrieden. Alle losen Fäden wurden aufgegriffen und zusammengeführt und der Ausgang der Geschichte ist weder zu kitschig noch zu deprimierend.

Die Unbeantworteten
keine offenen Fragen

Die Kameraden
Mit der Dream Catcher Trilogie bin ich nun fertig. Teil 1 hat mich neugierig gemacht, in Teil 2 bin ich nach wie vor unsterblich verliebt und Teil 3 hat alles würdig abgeschlossen. Jetzt brauche ich mehr Lisa McMann! Ihr neustes Buch Cryer’s Cross habe ich schon gelesen. Richtig gespannt bin ich aber auf ihre neue Reihe namens The Unwanteds, deren erster Teil im September 2011 erscheinen wird.

Wake (Dream Catcher, #1) Fade (Dream Catcher, #2)

Die Optik
Vor Lesen des Buches war ich noch etwas verwirrt, was denn der leere Stuhl auf dem Cover bedeuten soll. Mit frischer Kenntnis über den Inhalt ist es mir nun klar und ich halte es für ein tolles Sinnbild für die Geschichte. Die vielen Schatten verleihen dem Ganzen die passende düstere Note. Sehr schick und simpel.

Was ich aus diesem Buch gelernt habe
Ich weiß jetzt, was es mit dem Begriff „Morton’s Fork” auf sich hat. Spannende Sache. Hatte ich vorher noch nicht von gehört.