Take a photo of a barcode or cover
labalkana 's review for:
Eine Handvoll Senfkörner
by Laila Ibrahim
Sollte jeder lesen. Genauso gut wie "Der gelbe Krokus."
Es gibt viele Bücher zu Sklaverei, für mich war aber dieses das Erste, das die Zeit danach behandelt.
Deshalb ist das Thema geschichtlich interessant, vor allem aber auch menschlich. Hass, Gewalt, Ungerechtigkeit und wie wichtig Glaube und Hoffnung sind. Und die Frage: Was ist eigentlich Freiheit?
"Die Freiheit gibt mir nichts zu essen."
Lisbeths Familie hat ihr nie verziehen hat, dass sie einen Gegner der Sklaverei geheiratet hat und keinen Wert auf Wohlstand und sozialen Status legt. Nach dem Bürgerkrieg kehrt sie zurück weil ihr Vater, der ihr immer erzählt hat, dass versklavte Menschen einer unterlegenen Rasse angehören und seiner Fürsorge bedürfen, im Sterben liegt.
Gleichzeitig ist Mattie, Lisbeths ehemalige farbige Amme, mit ihren erwachsenen, studierten Kindern dort um Verwandte in Sicherheit zu bringen. Für ihre Tochter Jordan, die gebildete Lehrerin, die Lisbeths Kinder unterrichtet, sind Geschichten von früher nur Mythen. Ihre Eltern, die nicht begreifen, dass die Welt sich verändert und Farbige nun Rechte haben, sind ihr peinlich.
Aber Lisbeths Bruder will Rache und hat es auf Matties Sohn Samuel abgesehen. Mattie hatte keine Illusionen aber Lisbeth muss erkennen wie wenig sich in den Südstaaten verändert hat und wie machtlos sie gegen die willkürliche Gewalt ist. Und Jordan sieht, dass die Abscheulichkeit mehr Facetten hat als sie begreifen kann und dass es Menschen gibt die entschlossen sind andere zu unterdrücken.
Besonders die Bemerkungen von Lisbeths Kindern, dass ihre Großmutter und der Onkel noch nicht wissen, dass die Sklaverei abgeschafft wurde, verdeutlicht die umstrittene Situation.
Durch die Augen der farbigen Kinder, die nicht wissen was aus ihren Familien geworden ist, erkennt man das Elend noch viel deutlicher. Die Anzeigen von befreiten Sklaven, die ihre Kinder und Angehörigen suchen, sind herzzerreißend.
Und die Lehrerin, die sich um Neger kümmert, weil sie nie die Intelligenz von Weißen erreichen werden macht einen wütend und verdeutlicht, dass die Moral menschlichen Zusammenlebens genauso wichtig ist wie Rechnen und Schreiben.
Lisbeth und Mattie habe ich schon im letzten Buch ins Herz geschlossen, hier kommt noch Jordan dazu, die oft ignorant scheint aber authentisch und sympathisch ist. Wenn die mal gewusst hätte, dass Rassismus auch 150 Jahre später noch ein Thema ist.
Frustrierte Plantagenbesitzer, die die Verluste nicht verkraften können und das an den Sklaven auslassen, die zu eingeschüchtert, zu schwach oder zu perspektivlos sind um zu gehen.
Die Gesetze, die erlassen wurden nachdem der Krieg verloren war, sind für mich ein ganz neues und interessantes Thema. Gesetze die den ehemaligen Sklaven helfen sollen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, jedoch genutzt werden um sie gefangen zu nehmen und als Arbeiter zu verleihen, zeigen, dass Freiheit subjektiv ist.
Insgesamt ein tolles Buch, eine wundervolle Geschichte und eine gelungene Fortsetzung. Dazu noch super geschrieben.
Es gibt viele Bücher zu Sklaverei, für mich war aber dieses das Erste, das die Zeit danach behandelt.
Deshalb ist das Thema geschichtlich interessant, vor allem aber auch menschlich. Hass, Gewalt, Ungerechtigkeit und wie wichtig Glaube und Hoffnung sind. Und die Frage: Was ist eigentlich Freiheit?
"Die Freiheit gibt mir nichts zu essen."
Lisbeths Familie hat ihr nie verziehen hat, dass sie einen Gegner der Sklaverei geheiratet hat und keinen Wert auf Wohlstand und sozialen Status legt. Nach dem Bürgerkrieg kehrt sie zurück weil ihr Vater, der ihr immer erzählt hat, dass versklavte Menschen einer unterlegenen Rasse angehören und seiner Fürsorge bedürfen, im Sterben liegt.
Gleichzeitig ist Mattie, Lisbeths ehemalige farbige Amme, mit ihren erwachsenen, studierten Kindern dort um Verwandte in Sicherheit zu bringen. Für ihre Tochter Jordan, die gebildete Lehrerin, die Lisbeths Kinder unterrichtet, sind Geschichten von früher nur Mythen. Ihre Eltern, die nicht begreifen, dass die Welt sich verändert und Farbige nun Rechte haben, sind ihr peinlich.
Aber Lisbeths Bruder will Rache und hat es auf Matties Sohn Samuel abgesehen. Mattie hatte keine Illusionen aber Lisbeth muss erkennen wie wenig sich in den Südstaaten verändert hat und wie machtlos sie gegen die willkürliche Gewalt ist. Und Jordan sieht, dass die Abscheulichkeit mehr Facetten hat als sie begreifen kann und dass es Menschen gibt die entschlossen sind andere zu unterdrücken.
Besonders die Bemerkungen von Lisbeths Kindern, dass ihre Großmutter und der Onkel noch nicht wissen, dass die Sklaverei abgeschafft wurde, verdeutlicht die umstrittene Situation.
Durch die Augen der farbigen Kinder, die nicht wissen was aus ihren Familien geworden ist, erkennt man das Elend noch viel deutlicher. Die Anzeigen von befreiten Sklaven, die ihre Kinder und Angehörigen suchen, sind herzzerreißend.
Und die Lehrerin, die sich um Neger kümmert, weil sie nie die Intelligenz von Weißen erreichen werden macht einen wütend und verdeutlicht, dass die Moral menschlichen Zusammenlebens genauso wichtig ist wie Rechnen und Schreiben.
Lisbeth und Mattie habe ich schon im letzten Buch ins Herz geschlossen, hier kommt noch Jordan dazu, die oft ignorant scheint aber authentisch und sympathisch ist. Wenn die mal gewusst hätte, dass Rassismus auch 150 Jahre später noch ein Thema ist.
Frustrierte Plantagenbesitzer, die die Verluste nicht verkraften können und das an den Sklaven auslassen, die zu eingeschüchtert, zu schwach oder zu perspektivlos sind um zu gehen.
Die Gesetze, die erlassen wurden nachdem der Krieg verloren war, sind für mich ein ganz neues und interessantes Thema. Gesetze die den ehemaligen Sklaven helfen sollen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, jedoch genutzt werden um sie gefangen zu nehmen und als Arbeiter zu verleihen, zeigen, dass Freiheit subjektiv ist.
Insgesamt ein tolles Buch, eine wundervolle Geschichte und eine gelungene Fortsetzung. Dazu noch super geschrieben.