A review by moendchen
Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle by Anne Freytag

emotional hopeful inspiring reflective sad slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Einmal lesen reicht hier nicht

Kurzmeinung: Für 400 Seiten relativ wenige Handlungen und Dialoge, dafür umso mehr tiefgründige Gedanken, Selbstreflexionen und Charakterwandlungen.

Anne Freytag beweist mit diesem Buch, wieso sie so beliebt in der Jugendbuchszene ist.

Sie hat lebendige und realistische Charaktere geschaffen, die eine ganz persönliche Wandlung während der Pandemie durchlaufen. Einige dieser Wandlungen werden den Charakteren aufgezwungen, andere hart erarbeitet.

Der Leser darf daran anhand der tiefgründigen Gedankenwelt der 19-jährigen Sally teilnehmen, die unzufrieden ist mit sich selbst, mit ihren Beziehungen, mit ihrer Familienrolle und der Pandemie und dem Lockdown ist.

Stellenweise plätschern Kapiteln nur vor sich hin und lassen einen aktiven Spannungsbogen missen jedoch hat die Autorin ein Talent dafür, selbst alltägliche Gedanken und Aktivitäten in malerische und gefühlsnahe Worte auszudrücken.

Sally selbst erscheint oftmals wie eine Nebenfigur in ihrem eigenen Roman, was durchaus passend zu der Geschichte und ihrem Selbstwertgefühl ist, jedoch auch dazu führt, dass Dialoge und Handlungen in kurzen Paragrafen zusammengefasst werden, statt den Leser aktiv daran teilhaben zu lassen.

Die romantische Beziehung beginnt relativ spät und wächst dann dafür um so schneller. Zwischendurch fühlt es sich so an, als hätte man ein Kapitel aus Versehen übersprungen, da die zwei jungen Frauen scheinbar nach nur paar Berührungspunkten schon aufkeimende Anziehung und Gefühle verspüren.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei diesem Roman um eine rührende Geschichte, die sich mit Familienkonstellationen, Rollenbildern, Trauer und Beziehungen auseinandersetzt. Dies geschieht auf eine Art und Weise, die einen dazu verleiht, Sätze und Absätze mehrfach lesen zu wollen aufgrund der wunderschönen Schreibweise, die jeder Zeile einen melancholischen Touch verleiht.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der über sich hinauswachsen und sich selbst finden möchte und einen Hang dazu hat, mal gerne in eigenen Gedankenwelten zu baden.

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