A review by samyisreading
Die Mitte der Welt by Andreas Steinhöfel

2.5

Es gibt Teile dieses Buches, die ich gern hatte, die mich emotional berührten und an denen ich mich erfreuen konnte. Beispielsweise mochte ich, wie sich die Beziehung zwischen den Zwillingen entwickelt hat. Die Familienverhältnisse allgemein waren wunderbar komplex und interessant. 
Der Schreibstil ist Geschmackssache, ich mochte ihn ganz gern. 
Was die Liebesbeziehung angeht...
leider hat mich diese null gepackt. Ich bin kein Fan von Dreiecksbeziehungen, beziehungsweise Betrug, außer er ist wirklich gut umgesetzt und ganz allgemein bin ich einfach kein Fan von den tropes die sich in der Beziehungsstoryline gefunden haben. Ich glaube, das Ende der Freundschaft hat mich am meisten gestört

Der wohl größte Kritikpunkt, der auch nichts mit Geschmack zutun hat, ist, dass das Buch nicht gut gealtert ist. Rassistische, fettfeindliche, ableistische und sexistische Aussagen sind völlig unkommentiert darin zu finden. Zudem werden stupide und haltlose Stereotypen den queeren Charakteren auferlegt, was schlicht dafür sorgt, dass die Charaktere an Tiefe verlieren. 
Es gibt einige Punkte in denen das Buch progressive Schritte nach vorne geht, besonders für die Zeit der Veröffentlichung, allerdings schaffen das auch andere Bücher, ohne sich so maßlos an Klischees bedienen zu müssen. 
Nach dem Buch habe ich leider gar keine Lust mehr, den Film zu schauen.