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A review by applechen
Liebe ist gewaltig by Claudia Schumacher
dark
emotional
reflective
sad
medium-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? It's complicated
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.75
"Natürlich sah ich das auch so. Doch fast hätte ich für mich selbst eine Ausnahme gemacht."
Mit rohen Worten und brutaler Ehrlichkeit schildert Claudia Schumacher das Leben einer jungen Frau, die in einem gutbürgerlichen Elternhaus aufwächst, in dem häusliche Gewalt Normalzustand ist. Sowohl physisch als auch psychisch werden sie und ihre Geschwister misshandelt und tragen die Narben - und auch die Folgen, z. B. indem sie teilweise selbst Täter werden - davon bis ins Erwachsenenalter mit sich herum.
Die erlebte Gewalt spiegelt sich auch in der Sprache der Protagonistin Juli wider, die die Welt um sich herum in einem ständigen Rausch wahrnimmt. Sie ist krank, zerrissen, kaputt - und findet im Laufe des Buches immer mehr zu ihrer eigenen Stimme. Noch nie habe ich die geschilderten Erfahrungen so authentisch dargestellt gesehen. Obwohl ich selbst nicht so schlimme Erfahrungen wie Juli machen musste, kamen mir doch einige ihrer Erlebnisse bekannt vor, vor allem die eigene (kindliche) Ohnmacht in Anbetracht der widerfahrenen Ungerechtigkeiten, der Unfassbarkeit dessen, wie Eltern ihre eigenen Kinder behandeln oder wie sie auch tatenlos zusehen können. Ich habe mich dadurch an einigen Stellen verstanden gefühlt und musste mehr als einmal weinen. Das Buch hat mich direkt mit seinen ersten Sätzen in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich bin erstaunt, mit welch tiefem Verständnis und Gefühl Schumacher hier die Psyche ihrer Figuren darzustellen vermag. Hervorheben möchte ich auch wirklich noch einmal den grandiosen, absolut passenden Schreibstil, der einen über die Seiten fliegen lässt. Eine riesige Empfehlung für alle, die gerne in die (dunkle) Psyche von Menschen eintauchen möchten.
Mit rohen Worten und brutaler Ehrlichkeit schildert Claudia Schumacher das Leben einer jungen Frau, die in einem gutbürgerlichen Elternhaus aufwächst, in dem häusliche Gewalt Normalzustand ist. Sowohl physisch als auch psychisch werden sie und ihre Geschwister misshandelt und tragen die Narben - und auch die Folgen, z. B. indem sie teilweise selbst Täter werden - davon bis ins Erwachsenenalter mit sich herum.
Die erlebte Gewalt spiegelt sich auch in der Sprache der Protagonistin Juli wider, die die Welt um sich herum in einem ständigen Rausch wahrnimmt. Sie ist krank, zerrissen, kaputt - und findet im Laufe des Buches immer mehr zu ihrer eigenen Stimme. Noch nie habe ich die geschilderten Erfahrungen so authentisch dargestellt gesehen. Obwohl ich selbst nicht so schlimme Erfahrungen wie Juli machen musste, kamen mir doch einige ihrer Erlebnisse bekannt vor, vor allem die eigene (kindliche) Ohnmacht in Anbetracht der widerfahrenen Ungerechtigkeiten, der Unfassbarkeit dessen, wie Eltern ihre eigenen Kinder behandeln oder wie sie auch tatenlos zusehen können. Ich habe mich dadurch an einigen Stellen verstanden gefühlt und musste mehr als einmal weinen. Das Buch hat mich direkt mit seinen ersten Sätzen in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich bin erstaunt, mit welch tiefem Verständnis und Gefühl Schumacher hier die Psyche ihrer Figuren darzustellen vermag. Hervorheben möchte ich auch wirklich noch einmal den grandiosen, absolut passenden Schreibstil, der einen über die Seiten fliegen lässt. Eine riesige Empfehlung für alle, die gerne in die (dunkle) Psyche von Menschen eintauchen möchten.