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krisisofinfinitebooks 's review for:
The Iliad
by Homer
Plot or Character Driven:
A mix
Strong character development:
No
Loveable characters:
Complicated
Diverse cast of characters:
No
Flaws of characters a main focus:
Yes
Das hat sich so viel besser gelesen, als ich mir hätte erträumen können. Und holy shit, war es schön geschrieben.
Ich dachte, ich bin kein poetry Mensch, aber ich habe wohl einfach nur die falschen Sachen gelesen?
Oder vielleicht haben mich auch die 70 Seiten hoch-eloquentes Vorwort von zwei Übersetzern zu Homer (read: Lobhudelei) vorbereitet.
Jedenfalls war das richtig, richtig gut.
Die Metaphern und Umschreibungen waren so lebendig und auch wenn durch das Reimschema viele der Sätze in ihrer Reihenfolge umgemodelt werden mussten, habe ich das ganze sehr gut lesen können.
Das erste Drittel zieht sich etwas, vielleicht musste ich aber auch erst reinkommen. Aber sobald die richtige Schlacht um die Tage 20 (?) losging und v.a. mit der Rückkehr von Patroclus und Achilles ab Tag 28 war ich komplett gebannt.
Es war tragisch, wenn Götter oder auch die Helden selbst von Schicksal und vorausgesagten Toden/Untergängen erzählt haben. Wenn der Erzähler mitleidig einen Blick auf die Zerstörung Trojas für uns geworfen hat, oder wenn Helden letztendlich erhobenen Hauptes ihrem Schicksal entgegengangen sind. ICH HABE ETWAS GEFÜHLT.
Und ja, ich rede überwiegend von Patroclus und Achilles. ABER NICHT NUR.
(CW: blood) Es ist crazy, wie unterschiedlich bei so einer blutigen Schlacht über die Opfer geschrieben werden kann. Mal kommt ein "sein Pfeil traf XY, dessen Augen für immer in Dunkelheit liegen sollten", aber an anderen Stellen bekommst du über Verse hinweg beschrieben, wie ein Schädel eingeschlagen wird, die Augen zermatschen und aus dem Schädel fallen oder sich die Gedärme aus der offenen Bauchdecke schlängeln.
Bei so einer riesigen Schlacht gibt es natürlich auch viele Leute, die anreisen, in die Schlacht ziehen, verletzt werden oder sterben und auch namentlich erwähnt werden. Solche Passagen können einen etwas aus dem Fokus ziehen. Aber selbst bei solchen Aufzählungen wurde versucht, Vielfalt in das ganze zu bringen und es liest sich immer noch tausend Mal flüssiger als die ersten Seiten der Bibel, wo die Trillion Nachfahren, deren Alter und Kinder nur runtergerasselt werden.
Genau so aus dem Fokus bin ich geraten, wenn einer der Charaktere über Seiten hinweg von seinen früheren Heldentaten erzählt hat. Ok, Nestor, ich habe verstanden, dass du auch mal jung und ein Held warst, aber im hohen Alter und v.a. in einer Schlacht gefühlt alles nochmal Revue passieren zu lassen, ist etwas viel.
Dann gibt es noch die göttliche Seite von so einer Schlacht und auch das war faszinierend zu lesen. Wie einfacher Zorn einer Gottheit zum Umleiten eines Pfeils führt, oder wenn sich die Götter direkt unter die Schlacht mischen und entweder beratend manipulieren oder outright wirklich mitkämpfen.
Und vor allem bei den Göttern überzeugt die Fähigkeit, wie man normale Namenswiederholungen gekonnt umgehen kann, wenn man wortgewandt ist und Wörter schön benutzen kann. Am besten haben mir hier Umschreibungen von Apollo oder Iris gefallen.
Was Sprache alles drauf hat, I could never.
Insgesamt also sehr, sehr cool und sehr empfehlenswert für diejenigen, die ein bisschen zu weit gegangen sind in ihrem casual Interesse an griechischer Mythologie.
Jetzt muss ich wohl doch auch Virgil und Homers andere überlieferten Werke lesen...
Ich dachte, ich bin kein poetry Mensch, aber ich habe wohl einfach nur die falschen Sachen gelesen?
Oder vielleicht haben mich auch die 70 Seiten hoch-eloquentes Vorwort von zwei Übersetzern zu Homer (read: Lobhudelei) vorbereitet.
Jedenfalls war das richtig, richtig gut.
Die Metaphern und Umschreibungen waren so lebendig und auch wenn durch das Reimschema viele der Sätze in ihrer Reihenfolge umgemodelt werden mussten, habe ich das ganze sehr gut lesen können.
Das erste Drittel zieht sich etwas, vielleicht musste ich aber auch erst reinkommen. Aber sobald die richtige Schlacht um die Tage 20 (?) losging und v.a. mit der Rückkehr von Patroclus und Achilles ab Tag 28 war ich komplett gebannt.
Es war tragisch, wenn Götter oder auch die Helden selbst von Schicksal und vorausgesagten Toden/Untergängen erzählt haben. Wenn der Erzähler mitleidig einen Blick auf die Zerstörung Trojas für uns geworfen hat, oder wenn Helden letztendlich erhobenen Hauptes ihrem Schicksal entgegengangen sind. ICH HABE ETWAS GEFÜHLT.
Und ja, ich rede überwiegend von Patroclus und Achilles. ABER NICHT NUR.
(CW: blood) Es ist crazy, wie unterschiedlich bei so einer blutigen Schlacht über die Opfer geschrieben werden kann. Mal kommt ein "sein Pfeil traf XY, dessen Augen für immer in Dunkelheit liegen sollten", aber an anderen Stellen bekommst du über Verse hinweg beschrieben, wie ein Schädel eingeschlagen wird, die Augen zermatschen und aus dem Schädel fallen oder sich die Gedärme aus der offenen Bauchdecke schlängeln.
Bei so einer riesigen Schlacht gibt es natürlich auch viele Leute, die anreisen, in die Schlacht ziehen, verletzt werden oder sterben und auch namentlich erwähnt werden. Solche Passagen können einen etwas aus dem Fokus ziehen. Aber selbst bei solchen Aufzählungen wurde versucht, Vielfalt in das ganze zu bringen und es liest sich immer noch tausend Mal flüssiger als die ersten Seiten der Bibel, wo die Trillion Nachfahren, deren Alter und Kinder nur runtergerasselt werden.
Genau so aus dem Fokus bin ich geraten, wenn einer der Charaktere über Seiten hinweg von seinen früheren Heldentaten erzählt hat. Ok, Nestor, ich habe verstanden, dass du auch mal jung und ein Held warst, aber im hohen Alter und v.a. in einer Schlacht gefühlt alles nochmal Revue passieren zu lassen, ist etwas viel.
Dann gibt es noch die göttliche Seite von so einer Schlacht und auch das war faszinierend zu lesen. Wie einfacher Zorn einer Gottheit zum Umleiten eines Pfeils führt, oder wenn sich die Götter direkt unter die Schlacht mischen und entweder beratend manipulieren oder outright wirklich mitkämpfen.
Und vor allem bei den Göttern überzeugt die Fähigkeit, wie man normale Namenswiederholungen gekonnt umgehen kann, wenn man wortgewandt ist und Wörter schön benutzen kann. Am besten haben mir hier Umschreibungen von Apollo oder Iris gefallen.
Was Sprache alles drauf hat, I could never.
Insgesamt also sehr, sehr cool und sehr empfehlenswert für diejenigen, die ein bisschen zu weit gegangen sind in ihrem casual Interesse an griechischer Mythologie.
Jetzt muss ich wohl doch auch Virgil und Homers andere überlieferten Werke lesen...