A review by annap72
Anna Karenina by Leo Tolstoy

challenging dark emotional reflective tense

4.0

“Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche aber ist auf ihre eigene Art unglücklich.” 

Tolstoi bringt Annas Leiden am Ende sehr gut rüber, war die letzten Seiten mit nervös und irritiert. Lewin…ja Lewin. Weiß jetzt viel über russische Landwirtschaft (Lucky me), aber seine konstanten Vorhaben sein Leben anders auszurichten sind sehr verständlich und nachvollziehbar haha.

Meine Lieblingszitate aus 1000 Seiten: 

..wobei er es vermied, zu ihr hinzuschauen, wie man ja auch nicht lange in die Sonne zu starren vermag; aber auch ohne ins Licht zu blicken, empfand er ihre Gegenwart wie die Sonne. 

Ich bin zu stolz, um mir zu gestatten, jemanden zu lieben, der mich nicht liebt. 

Mit seinem Vermögen ist niemand zufrieden, aber jeder ist es mit seinem Verstand. 

Soviel Köpfe, soviel Sinne, und soviel Herzen, soviel Arten Liebe.

Ich habe oft das Gefühl, Männer verstehen gar nicht, was unehrenhaft ist, wenn sie auch oft davon sprechen. 

..aber ‚jetzt‘ heißt noch lange nicht: für immer 

Die Rechte der Frauen sind begrenzt, weil Ihnen die Bildung fehlt, und ihre Bildungsmangel wiederum kommt daher, dass ihre Rechte beschränkt sind. Man darf nicht vergessen, dass die Versklavung der Frau so umfassend ist und schon so lange dauert, dass wir den Abgrund gar nicht mehr sehen, der uns von ihnen trennt. 

In der Liebe gibt es kein Mehr und kein Weniger. 

Den Begriff Achtung hat man nur erfunden, um die leere Stelle zu verdecken, wo eigentlich Liebe sein müsste..