A review by anna4
Meister der Dschinn by P. Djèlí Clark

adventurous funny mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? No

3.75

Als ich auf das Buch aufmerksam wurde, dachte ich, dass mich eine epische Fantasy Geschichte erwartet. Episch ist es zwar, aber was die meisten wahrscheinlich unter “episch” verstehen, findet sich hauptsächlich auf den letzten ca 20% des Buches. 
Ansonsten ist es eher ein Krimi-Mystery-Buch mit entsprechenden Fantasy Elementen, auch wenn diese gut und absolut passend für die Geschichte und das Setting gewählt wurden.

Erzählt wird aus der Sicht der Protagonisten Fatma, die sich in einem alternativen Kairo in 1912, als eine der wenigen weiblichen Agentinnen in einer männerdominierten Behörde, mit allerlei magischen Mysterien auseinandersetzen muss. 
Fatma ist nicht nur eine toll gewählte Protagonisten, sondern harmoniert auch wunderbar mit so ziemlich jedem Charakter, dem wir in der Geschichte begegnen. Etwas, was wahrscheinlich zum Teil dem immer wiederkehrenden leichten Humor und den entsprechenden Kommentaren und Gedanken aus Fatmas Sicht zu verdanken ist. 
Besonders gefallen haben mir Fatma und Hadia. Obwohl Fatma Hadia anfangs eher als Last gesehen hat, haben die beiden nach einer ordentlichen Aussprache eine ganz tolle Freundschaft und noch bessere Chemie entwickelt. 

Was dieses Buch vor allem auszeichnet, ist die Liebe zum historischen Detail und das vor allem in Bezug auf Ägypten und seine Kultur. Kein Wunder, denn der Autor ist selbst Historiker.
Wer jedoch Bedenken hat, dass der historische Anteil trocken wirken könnte, den kann ich beruhigen.

Neben dem historischen Aspekt, hat der Autor auch noch viele andere Themen in das Buch einfließen lassen, darunter gleichgeschlechtliche Liebe, Religion, Frauenwahlrecht und mehr.
All das wurde toll in das Buch eingebracht, ohne gezwungen oder irrelevant für die Geschichte zu wirken. Da habe ich nämlich schon das eine oder andere Buch gelesen, wo solch ein Vorhaben eher missglückt ist.

Auch wenn das Buch mit vielem Glänzen kann, muss ich doch sagen, dass es beim Lesen ein Auf und Ab war: das alternative 1912-Kairo war interessant, die Story an sich gut, die Charaktere sehr gelungen, jedoch konnte es mich oft nicht genug mitreißen, sodass ich länger am Stück gelesen habe.

Nichtsdestotrotz finde ich "Meister der Dschinn” ein gelungenes Buch. 

Vielen Dank an CrossCult für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.