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A review by raphaela
Der Vorleser by Bernhard Schlink
4.5
Ich hab so viele Gedanken zu diesem Buch, wahrscheinlich keine, die nicht schonmal dazu geäußert wurden.
Ich habe dieses Buch weniger als „Roman“ sondern mehr als eine Perspektive zu deutscher Geschichte empfunden. Ich weiß nicht, ob das die Absicht des Autors war, allerdings fand ich aus diesem Aspekt heraus das Buch wichtig und spannend - im Gegensatz zu einigen anderen Reviews (wobei sich bei nicht deutschsprachigen mir vor allem die Frage stellt, ob hier die Herkunft des Lesers eine Rolle spielen könnte - fehlt hier die Verbundenheit mit dem Thema?).
Ich erinnere mich, dass wir dieses Buch in der Schule gelesen haben. Ich kann mich auch erinnern, das wir natürlich vor allem über den zweiten Teil gesprochen haben.Dem möchte ich die Wichtigkeit natürlich auf keinen Fall absprechen, zweifelsohne ist es der wichtigste Teil. Allerdings kann ich mich nicht wirklich erinnern, dass wir uns mit der Tatsache auseinandergesetzt haben, dass hier eine über 30 jährige Frau ein Verhältnis mit einem 15 jährigen Kind eingeht. Und das hat mich das ganze Buch über nicht losgelassen - genauso wenig wie den Protagonisten. Wie die KZ Überlebende am Schluss ja sagt, diese „Beziehung“ hat sein ganzes Leben beeinflusst, wenn nicht sogar gestört. Und wäre das nicht wichtig, mit Kindern im gleichen Alter in der Schule zu besprechen? Wie andere Leser frage ich mich auch, ob die ausführliche Beschreibung des Verhältnisses so nötig war, es war hart zu lesen. Aber vielleicht ist genau das der Kontext den es brauch, um den Einfluss auf Michaels Leben verstehen zu können. Und dass er selbst dieses Verhältnis nie wirklich kritisch einordnet ist für mich sehr befremdlich und eine klare Kritik am Buch, allerdings natürlich sehr passend zum Charakter.
Ich frage mich auch ob dieses Buch der richtige Weg ist (war), Jugendlichen den Holocaust und die Nachkriegszeit näher zu bringen. Ich habe damals schon gerne gelesen, aber diese doch eher gehobene Literatur schafft eine Distanz, so war es zumindest bei mir, die es verhindert, dass das Thema einem wirklich wichtig und aktuell vorkommt. Ich bin der Meinung da gibt es bessere Mittel.
Abschließend kann ich nur sagen: für mich war dieses Buch in Teilen verstörend, ich habe mich geekelt, ich habe verurteilt und mitgefühlt. Ich bin froh es nochmal gelesen zu haben, nicht nur weil es wirklich schön geschrieben ist, sondern auch wegen der Wichtigkeit des Themas, gerade jetzt.
Ich habe dieses Buch weniger als „Roman“ sondern mehr als eine Perspektive zu deutscher Geschichte empfunden. Ich weiß nicht, ob das die Absicht des Autors war, allerdings fand ich aus diesem Aspekt heraus das Buch wichtig und spannend - im Gegensatz zu einigen anderen Reviews (wobei sich bei nicht deutschsprachigen mir vor allem die Frage stellt, ob hier die Herkunft des Lesers eine Rolle spielen könnte - fehlt hier die Verbundenheit mit dem Thema?).
Ich erinnere mich, dass wir dieses Buch in der Schule gelesen haben. Ich kann mich auch erinnern, das wir natürlich vor allem über den zweiten Teil gesprochen haben.
Ich frage mich auch ob dieses Buch der richtige Weg ist (war), Jugendlichen den Holocaust und die Nachkriegszeit näher zu bringen. Ich habe damals schon gerne gelesen, aber diese doch eher gehobene Literatur schafft eine Distanz, so war es zumindest bei mir, die es verhindert, dass das Thema einem wirklich wichtig und aktuell vorkommt. Ich bin der Meinung da gibt es bessere Mittel.
Abschließend kann ich nur sagen: für mich war dieses Buch in Teilen verstörend, ich habe mich geekelt, ich habe verurteilt und mitgefühlt. Ich bin froh es nochmal gelesen zu haben, nicht nur weil es wirklich schön geschrieben ist, sondern auch wegen der Wichtigkeit des Themas, gerade jetzt.
Graphic: Adult/minor relationship, Death, Genocide, Suicide, Antisemitism
Moderate: Emotional abuse, War