Scan barcode
A review by travelartandbookblogger
Die Fremde by Claudia Durastanti
4.0
Die Fremde von Claudia Durastanti ist ein autofiktionaler Roman, der von einer italoamerikanischen Protagonistin, deren Eltern gehörlos sind, aber auch von einem Leben zwischen Amerika und Süditalien handelt. Thematisiert werden neben verschiedenen Lebensabschnitten Claudias, die weder chronologisch noch kausal miteinander verknüpft werden, sondern wie lose Anekdoten Einblicke in ein bewegtes Leben geben, auch die Schicksale und Schicksalsschläge von anderen Familienmitgliedern, wie beispielsweise die HIV-Infektion eines Onkels oder die Demenzerkrankung der Großmutter.
Zentral ist aber vor allem die Kommunikation, die sich im Alltag mit Gehörlosen nicht immer ganz einfach gestaltet. Es war sehr interessant aber auch erschreckend, mit welchen Diskriminierungen Gehörlose tagtäglich zu kämpfen haben, aber auch schön zu lesen, dass ihre Mutter und ihr Vater hier nicht auf stereotypische Beschreibungen reduziert, sondern als authentische und facettenreiche Charaktere mit Ecken und Kanten gezeichnet wurden.
Die vielen intertextuellen Anspielungen - die bei einer Übersetzerin durchaus nachzuvollziehen sind - haben mich zeitweise überfordert, mir aber auch vor Augen geführt, wie viele Standardwerke ich zu meiner Schande noch nicht gelesen habe. Die Fremde ist auf jeden Fall kein Easyread, eher sogar eine Kandidatin für einen Reread, bei dem sich eventuell noch einmal andere Ebenen auftun und Erkenntnisse gewinnen lassen.
Zentral ist aber vor allem die Kommunikation, die sich im Alltag mit Gehörlosen nicht immer ganz einfach gestaltet. Es war sehr interessant aber auch erschreckend, mit welchen Diskriminierungen Gehörlose tagtäglich zu kämpfen haben, aber auch schön zu lesen, dass ihre Mutter und ihr Vater hier nicht auf stereotypische Beschreibungen reduziert, sondern als authentische und facettenreiche Charaktere mit Ecken und Kanten gezeichnet wurden.
Die vielen intertextuellen Anspielungen - die bei einer Übersetzerin durchaus nachzuvollziehen sind - haben mich zeitweise überfordert, mir aber auch vor Augen geführt, wie viele Standardwerke ich zu meiner Schande noch nicht gelesen habe. Die Fremde ist auf jeden Fall kein Easyread, eher sogar eine Kandidatin für einen Reread, bei dem sich eventuell noch einmal andere Ebenen auftun und Erkenntnisse gewinnen lassen.