Scan barcode
A review by jersy
The School for Good Mothers by Jessamine Chan
challenging
dark
emotional
reflective
sad
tense
medium-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? It's complicated
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
5.0
Institut für gute Mütter stellt den Albtraum aller Eltern dar. Ein kleiner Fehler gefährdet das Zusammenleben mit dem eigenen Kind für immer. In einer leicht dystopischen, nahen Zukunft gibt die chinesisch-amerikanische Protagonistin Frida ihre Freiheit, Würde und eigenen Bedürfnisse für die Chance auf ein Leben mit ihrer Tochter auf.
Jessamine Chan ist eine Meisterin darin, den Leser mitfühlen zu lassen. Fridas Gedanken- und Gefühlswelt hat sich zu jedem Zeitpunkt unglaublich echt angefühlt. Ich habe regelrecht mit ihr mitgelitten. Man wird hier auch gleich in das Geschehen geworfen, dabei wird aber nicht der Einblick in das normale Leben der Protagonistin geopfert, der sonst ja eher in einem langsamen Start aufgearbeitet wird. Es geht sofort um Fridas Kampf, das Sorgerecht für die wenige Monate alte Harriett behalten zu dürfen, nebenbei erfährt man aber alles über ihre gescheiterte Ehe, ihr eigenes Elternhaus, ihr gesamtes Leben.
Die ersten hundert Seiten sind von unserer eigenen Realität kaum zu unterscheiden, umso krasser wirkt der Kontrast zum Alltag der Frauen im namensgebenen Institut. Für mich kamen da beim Lesen so viele Fragen auf: Was wäre man bereit, aufzugeben und mitzumachen? Was stelle ich mir unter einem guten Elternteil vor? Wie weit darf der Staat gehen, um Kinder zu schützen? Die Solidarität aber auch die Probleme zwischen den Müttern, ihre verschiedenen Lebensrealitäten und Vergehen fand ich unglaublich gut dargestellt, genauso wie Fridas Reaktion auf die Trennung von Harriett und die komplizierten Gefühle gegenüber den KI-Puppen, an denen geübt werden soll, eine bessere Mutter zu sein. Das alles wird mit einer solchen Komplexität und Feinfühligkeit geschildert, dass die Seiten zwar wie im Flug vergingen, aber doch irgendwie auf mir lasteten.
Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight: tiefgründig und emotional, intelligent und lebensnah. Große Empfehlung.
Jessamine Chan ist eine Meisterin darin, den Leser mitfühlen zu lassen. Fridas Gedanken- und Gefühlswelt hat sich zu jedem Zeitpunkt unglaublich echt angefühlt. Ich habe regelrecht mit ihr mitgelitten. Man wird hier auch gleich in das Geschehen geworfen, dabei wird aber nicht der Einblick in das normale Leben der Protagonistin geopfert, der sonst ja eher in einem langsamen Start aufgearbeitet wird. Es geht sofort um Fridas Kampf, das Sorgerecht für die wenige Monate alte Harriett behalten zu dürfen, nebenbei erfährt man aber alles über ihre gescheiterte Ehe, ihr eigenes Elternhaus, ihr gesamtes Leben.
Die ersten hundert Seiten sind von unserer eigenen Realität kaum zu unterscheiden, umso krasser wirkt der Kontrast zum Alltag der Frauen im namensgebenen Institut. Für mich kamen da beim Lesen so viele Fragen auf: Was wäre man bereit, aufzugeben und mitzumachen? Was stelle ich mir unter einem guten Elternteil vor? Wie weit darf der Staat gehen, um Kinder zu schützen? Die Solidarität aber auch die Probleme zwischen den Müttern, ihre verschiedenen Lebensrealitäten und Vergehen fand ich unglaublich gut dargestellt, genauso wie Fridas Reaktion auf die Trennung von Harriett und die komplizierten Gefühle gegenüber den KI-Puppen, an denen geübt werden soll, eine bessere Mutter zu sein. Das alles wird mit einer solchen Komplexität und Feinfühligkeit geschildert, dass die Seiten zwar wie im Flug vergingen, aber doch irgendwie auf mir lasteten.
Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight: tiefgründig und emotional, intelligent und lebensnah. Große Empfehlung.