A review by kruemelgizmo
Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen by Jennifer Teege

3.0

Mit 38 Jahren erfährt Jennifer Teege, die bei einer Adoptivfamilie aufwächst, das sie die Enkeltochter von KZ-Kommandanten Amon Göth ist. Amon Göth ist den meisten Menschen durch den Film "Schindlers Liste" bekannt und er verkörpert alles was Jennifer Teege ablehnt.

Dieses Buch hat zwei Autorinnen, Jennifer Teege, die hier hier ihre Familien- und Lebensgeschichte erzählt und Nikola Sellmair, die die notwendigen Fakten und Hintergrundinformationen liefert.

Mit 38 Jahren zu erfahren das der rigene Großvater ein Sadist und Psychopath ist, der aus Spaß Menschen tötete und ein KZ leitete wird wohl jeden erstmal aus der Bahn werfen. Jennifer Teege schreibt über ihr Gefühlschaos und das tiefe Loch in das sie fiel nach der Entdeckung, sowie in Rückblenden ihre Lebensgeschichte. Nach und nach setzt sie sich mit ihrer leiblichen Familie auseinander.

Am Anfang fand ich dies wirklich interessant, leider hatte ich bald das Gefühl mich im Kreis zu drehen, immer wieder werden die gleichen Fragen behandelt und gab mir das Gefühl von Wiederholung. Wer hier eine Aufarbeitung der Vergangenheit in einer Familie erwartet wird enttäuscht werden, hier hatte ich mehr oder besser gesagt anderes erwartet.

Interessant für mich waren die Abschnitte von Nikola Sellmair, die mit einem angenehm zu lesenden Stil Informationen zur Nazi-Zeit liefert um Zusammenhänge zu erklären. Auch erläutert sie Situationen und Fakten als unbeteiligte dritte Person, als bloße Beobachterin. Zum Schluss haben mir diese Passagen sehr viel besser gefallen als der Teil von Jennifer Teege.

Mein Fazit :
Ein interessantes Buch zweier Autorinnen, welches mich ein wenig zwiegespalten zurücklässt, manchmal hätte ich mir hier mehr Tiefe gewünscht, es plätscherte doch ein wenig vor sich hin. Punkten kann es durch den Anteil von Nikola Sellmair bei mir. Für Einsteiger in diese Thematik ist das Buch gut geeignet.