A review by tyndareos
Das Tagebuch der Anne Frank by Anne Frank

2.0

19/100
Das Buch wird sehr hochgelobt, obwohl ich mich frage, wie viele dieser das Buch überhaupt gelesen haben und dann wiederum andere Tagebücher oder Bücher von jüdischen Zeitzeugen gelesen haben.

Das Schicksal von Anne Frank ist ohne Zweifel besonders und besonders schrecklich.
Aber Jüdin zu sein und sich verstecken zu müssen, ist noch lange kein Grund, dieses Tagebuch abdrucken zu lassen.
Ich habe es gelesen, weil ich mir ein paar mehr Hintergrundinfos über den Krieg erhofft hatte. Stattdessen bekommt man das völlig belanglose Tagebuch eines jungen Mädchens, das von sich selbst so völlig eingenommen und von seiner Intelligenz dermaßen überzeugt ist, dass man sie nicht mal sympathisch finden kann.
Schon nach wenigen Seiten geht einem das Gejammere über die ach so unfaire Behandlung von ihren Eltern und sowieso von der ganzen Welt mächtig auf die Nerven.

Aber wenn man mal einen Moment darüber nachdenkt, kann man auch keine poetischen Gedanken von einem 14-jährigen Mädchen erwarten.
Warum Anne Frank von einer „einzigartig begabten jungen Schriftstellerin“ die Rede ist, ist mir ein absolutes Rätsel.
Sie hat Tagebuch geführt und nicht einen Roman oder Sachbuch geschrieben.
Ich kann das Buch nicht gut und informativ finden, nur weil es mit der schrecklichen und wichtigen Vergangenheit zu tun hat.

Wenn Anne Frank zu einer anderen Zeit lebte, hätte sich niemand um ihr Tagebuch geschert.
Ihr Vater war der Hauptgrund, warum dieses Buch heute so bekannt ist.
Dieser hat wiederum auch einiges aus dem Tagebuch raus zensiert.