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nxssistr 's review for:
Is Love the Answer?
by Uta Isaki
emotional
hopeful
informative
reflective
fast-paced
Plot or Character Driven:
Character
Strong character development:
Yes
Loveable characters:
Complicated
Diverse cast of characters:
Yes
Flaws of characters a main focus:
Complicated
In dem Manga “Is Love The Answer?” folgen wir Chica von ihren Erfahrungen als Jugendliche bis in die ersten Jahre als Studentin. In ihr begegnen wir einer Protagonistin, die seit jeher mit den Erwartungen ihres Umfeldes kämpft und sich selbst ebenso wenig versteht wie das Verhalten und die romantischen wie sexuellen Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen. Der Manga ist eine explizite Auseinandersetzung mit den Themen Asexualität, Aromantik sowie den Gefühlen, Ängsten, Wünschen und Gedanken, die das Verorten auf jenem Spektrum bedeuten können.
Ich war überrascht, dass hier tatsächlich alles ausgesprochen und benannt wird. Die Dialoge waren direkt und klar, es blieb fast nichts nur zwischen den Zeilen impliziert. Dieser Aspekt wirkte sich zum einen sehr positiv auf mein Leseerlebnis aus, doch bietet er auch ein paar Kritikpunkte.
Zunächst bin ich sehr froh, eine direkte Auseinandersetzung mit einem Thema gefunden zu haben, das mich selbst immer wieder umtreibt. Die Geschichte bietet so viel mehr Raum als ich erwartet hatte und so habe ich mich in diesen Dialogen oft wiedergefunden. Verschiedene aro und/oder ace Charaktere tauchen auf, ebenso wie Menschen mit diversen Geschlechtsidentitäten, Altersklassen und Präferenzen. Auch romantische Perspektiven und Differenzen greift der Manga auf und unterstützt damit Szene um Szene den Diskurs.
Da jener Diskurs der Fokus der Geschichte ist, ergab sich wenig Story und Charakterbildung außerhalb dessen. Die Unterhaltungen drehten sich wirklich ausschließlich um (A)Romantik sowie das Ace Spektrum, sodass die Figuren fast etwas eindimensional daherkamen. Sie beteiligen sich an den Unterhaltungen und teilen Erfahrungen, doch hatte ich beinahe das Gefühl einer Gruppe Puppen dabei zuzuhören, wie ihnen unterschiedliche Identitäten in den Mund gelegt werden, die sie abgesehen von ihren Unterhaltungen nicht zeigen. Ich denke, ich habe mir einfach ein wenig mehr Story und Alltag gewünscht. Organische Unterhaltungen ebenso, ich konnte mich nämlich nicht so recht auf die doch arg konstruierten Szenen einlassen, denn wann immer Chica auf eine neue Figur trifft (von Uni Professor bis neuem Mitbewohner) gibt es ohne Umschweife einen Deeptalk.
Teil meiner Erfahrung als Person, die sich auf diesem Spektrum verortet, ist die Erfahrung eben nicht so einfach die Möglichkeit zu haben, rund um die Uhr das Thema ausleben zu können und auch zu wollen. Ich bin nicht nur meine Sexualität und romantische Verortung. Das Problem ist eben dass das Leben nicht derart barrierefrei für LGBTQIA+ ist. Es ist schön, dass dieser Manga eben so einen barrierefreien Raum schaffen möchte. Diese Medien brauchen wir. Dessen ungeachtet wünsche ich mir weniger hölzerne Figuren und mehr rundherum. Ich möchte mich mit den Figuren gemeinsam menschlich fühlen in diesen Geschichten. In meinen Augen hätten der Geschichte weitere Szenen gut getan, die sich auch dem Alltag der Figuren widmen, andere Charaktereigenschaften zeigen, Beziehungen vertiefen. Denn darin besteht mein Struggle mit dem Wissen um meine eigene Sexualität: Wie ausleben? So viele vorgefertigte Wege funktionieren für mich nicht und es ist anstrengend, kostet Energie, neue Wege auszuprobieren. Die Bedürfnisse nach sozialer Akzeptanz und Liebe (in welcher Form auch immer) bestehen ja trotzdem. Und sich selbst zu kennen hilft nur so weit, bis man versucht Entscheidungen darauf aufzubauen, in einer Welt, die auf die eigene Minderheit nicht ausgelegt ist.
Ich war überrascht, dass hier tatsächlich alles ausgesprochen und benannt wird. Die Dialoge waren direkt und klar, es blieb fast nichts nur zwischen den Zeilen impliziert. Dieser Aspekt wirkte sich zum einen sehr positiv auf mein Leseerlebnis aus, doch bietet er auch ein paar Kritikpunkte.
Zunächst bin ich sehr froh, eine direkte Auseinandersetzung mit einem Thema gefunden zu haben, das mich selbst immer wieder umtreibt. Die Geschichte bietet so viel mehr Raum als ich erwartet hatte und so habe ich mich in diesen Dialogen oft wiedergefunden. Verschiedene aro und/oder ace Charaktere tauchen auf, ebenso wie Menschen mit diversen Geschlechtsidentitäten, Altersklassen und Präferenzen. Auch romantische Perspektiven und Differenzen greift der Manga auf und unterstützt damit Szene um Szene den Diskurs.
Da jener Diskurs der Fokus der Geschichte ist, ergab sich wenig Story und Charakterbildung außerhalb dessen. Die Unterhaltungen drehten sich wirklich ausschließlich um (A)Romantik sowie das Ace Spektrum, sodass die Figuren fast etwas eindimensional daherkamen. Sie beteiligen sich an den Unterhaltungen und teilen Erfahrungen, doch hatte ich beinahe das Gefühl einer Gruppe Puppen dabei zuzuhören, wie ihnen unterschiedliche Identitäten in den Mund gelegt werden, die sie abgesehen von ihren Unterhaltungen nicht zeigen. Ich denke, ich habe mir einfach ein wenig mehr Story und Alltag gewünscht. Organische Unterhaltungen ebenso, ich konnte mich nämlich nicht so recht auf die doch arg konstruierten Szenen einlassen, denn wann immer Chica auf eine neue Figur trifft (von Uni Professor bis neuem Mitbewohner) gibt es ohne Umschweife einen Deeptalk.
Teil meiner Erfahrung als Person, die sich auf diesem Spektrum verortet, ist die Erfahrung eben nicht so einfach die Möglichkeit zu haben, rund um die Uhr das Thema ausleben zu können und auch zu wollen. Ich bin nicht nur meine Sexualität und romantische Verortung. Das Problem ist eben dass das Leben nicht derart barrierefrei für LGBTQIA+ ist. Es ist schön, dass dieser Manga eben so einen barrierefreien Raum schaffen möchte. Diese Medien brauchen wir. Dessen ungeachtet wünsche ich mir weniger hölzerne Figuren und mehr rundherum. Ich möchte mich mit den Figuren gemeinsam menschlich fühlen in diesen Geschichten. In meinen Augen hätten der Geschichte weitere Szenen gut getan, die sich auch dem Alltag der Figuren widmen, andere Charaktereigenschaften zeigen, Beziehungen vertiefen. Denn darin besteht mein Struggle mit dem Wissen um meine eigene Sexualität: Wie ausleben? So viele vorgefertigte Wege funktionieren für mich nicht und es ist anstrengend, kostet Energie, neue Wege auszuprobieren. Die Bedürfnisse nach sozialer Akzeptanz und Liebe (in welcher Form auch immer) bestehen ja trotzdem. Und sich selbst zu kennen hilft nur so weit, bis man versucht Entscheidungen darauf aufzubauen, in einer Welt, die auf die eigene Minderheit nicht ausgelegt ist.