A review by booksontour
Der Fänger im Roggen by J.D. Salinger

3.0

Well, zu diesem Buch habe ich irgendwie ein sehr ambivalentes Verhältnis. Zum einen hätte ich freiwillig wahrscheinlich nie zu diesem (Jugend?)-Roman gegriffen, aber da er zu meinen Pflichtlektüren für die Uni gehört, hatte ich nun doch das Vergnügen. Ich bin dementsprechend mit wenig Erwartung reingegangen und auch definitiv nicht enttäuscht bzw. aufgrund der geringen Erwartungshaltung eher sogar positiv überrascht worden. Die Story hat mich zwar zu keinem Zeitpunkt so richtig krass gecatched, aber davon abgeneigt weiterzulesen war ich auch nie. Es ist etwas seltsam, denn es passiert objektiv sehr sehr wenig in dem Buch, es ist lediglich eine Erzählung aus Holden‘s Perspektive über ein paar Tage in New York, die er nach einem School drop out dort alleine verbringt.
Was ich allerdings interessant fand, war wie authentisch Holdens Charakter aufgebaut ist, denn er könnte genau so existieren und verkörpert einen Prototyp für 16/17-Jährige. Obwohl das Buch schon alt ist könnte man seinen Charakter sicherlich auch auf die heutige Jugend ummünzen und Ähnlichkeiten finden. Sein Schreibstil ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig (warum muss z.B. vor jeden Namen ein „die gute Phoebe“ oder „der gute Ackley“ gesetzt werden?!). 
Während das Buch über die ganze Storyline hinweg wenig bis gar keine Emotionen in mir ausgelöst hat, hat mich das Ende hingegen echt geflasht. Die letzten Zeilen waren irgendwie überraschend deep und dadurch ein kompletter Kontrast zu den 268 davor…🤡
Mega Schlussatz - alles andere weder schlecht noch super überzeugend. Irgendwas dazwischen.